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Bergsteigerdrama im Himalaya

18 Expeditionsmitglieder am Mount Kang Guru tot unter Lawine


Kathmandu/Chamonix (dpa). Bei einem der schwersten Bergsteiger-Unfälle im Himalaya in den vergangenen Jahren sind im Nordwesten Nepals 18 Menschen ums Leben gekommen. Dabei handelt es sich um sieben Franzosen und elf Nepalesen.
Der Vorsitzende der Himalaya-Rettungsvereinigung, Bikram Neupane, sagte gestern in der Hauptstadt Kathmandu, eine Lawine habe die Teilnehmer der Expedition am Mount Kang Guru unter sich begraben. Die Leichen der bereits seit Donnerstag vergangener Woche vermissten Bergsteiger seien noch nicht geborgen worden. Die Suche sei von anhaltend schlechtem Wetter erschwert worden. Am Sonntag sei aber noch die Rettung von vier nepalesischen Expeditionsteilnehmern mit einem Hubschrauber gelungen. Neupane war gestern mit zwölf weiteren Helfern zur Vermisstensuche an den 6981 Meter hohen Kang Guru gereist, wo der Kontakt zu der 22-köpfigen Gruppe abgebrochen war. Zu der Katastrophe kam es seinen Angaben zufolge am Basislager in etwa 5300 Metern Höhe.
Die französische Bergwetterwarte in Chamonix erklärte, die Expedition sei Opfer eines extremen Wetterumschlags geworden. »Das war eine Art Tropensturm im Hochgebirge«, erklärte der Meteorologe Yann Giezendanner. »Wir sind mitten in der guten Saison für Gipfeltouren im Himalaya, doch dort müssen 1,5 bis zwei Meter Schnee gefallen sein.« Die Expedition war von einem Ausbilder des französischen Alpenvereins geleitet worden, der selbst oft als Gerichtsexperte bei Gebirgsunfällen aufgetreten war.

Artikel vom 25.10.2005