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In Bonbonfarben
um Olympiaehren

Turin-Team stellt seine Kleidung vor

München (dpa). Mit Baby-Cord und Bonbonfarben reisen die deutschen Athleten zu den Olympischen Winterspielen und werden in Turin auch abseits der Wettkampfstätten nicht zu übersehen sein.
Für die Eröffnungsfeier der Titelkämpfe vom 10. bis 26. Februar 2006 entwarf der Modedesigner Willy Bogner ein besonders buntes Outfit. In Hellgrün und Orange werden die deutschen Teilnehmer in das Stadion einmarschieren. »Wir haben uns an die Farben der italienischen Fahne gehalten und die ein wenig aufgefrischt. Wir wollen ein bisschen Gaudi haben, positiv daherkommen«, sagte Bogner bei der Präsentation in München.
Die Sportler zeigten sich von den bunten Steppwesten und Wollmützen begeistert. »Ich finde, das sind superfrische Farben. Mir gefällt es sehr gut«, sagte Rodel-Olympiasiegerin Sylke Otto. Langläuferin Evi Sachenbacher-Stehle scherzte angesichts der langen und grellen Bommeln an der Kopfbedeckung: »Das sind nicht meine Haare, die gehören zu der Mütze.« Auch der bei der Mode-Show anwesende Alt-Olympionike Markus Wasmeier lobte: »Die Kleidung ist schon eine Medaille wert.«
Etwas dezenter werden die Deutschen bei offiziellen Anlässen auftreten. Die Herren in schwarzen Anzügen, die Damen mit Blazer, darunter jedoch wieder mit Blusen in Orange. Für die angesichts der weiten Wege von der Olympiastadt in die Bergregion von Sestriere wichtige Reisekleidung bekommen die Sportler strapazierfähige Baby-Cordhosen.
Zum 16. Mal seit 1936 wurde die deutsche Olympia-Kleidung vom Hause Bogner entworfen. Begleitet wurde die Präsentation von einem Film, der die Mode im Wandel der Zeit zeigte. Vom V-Ausschnitt der 50er Jahre über Pelzmützen in den 60ern bis zum Ganz-Körper-Overall in den 80ern, der beim den Sportlern dieser Tage besondere Heiterkeit erregte. Die neueste Kollektion soll das italienische Dolce Vita verdeutlichen. Zudem symbolisiert ein aufgestickter Stern mit einem Stier Wahrzeichen der Olympiastadt.
Klaus Steinbach, Präsident des Nationalen Olympischen Komitees, setzte die Kleidung schon in Beziehung zum Abschneiden: »Jetzt hoffen wir, dass wir mit diesem tollen optischen Auftritt auch tolle Ergebnisse liefern können.« Angesichts der Ausrüstung vom feinen Zwirn bis zur Freizeit-Look räumte der frühere Schwimmer Neid ein: »Wir haben ja früher nur eine Badehose bekommen.«

Artikel vom 25.10.2005