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In Halle schon wie zu Hause

Handball-Supercup: Hauptquartier und Spielort auf dem steinigen EM-Weg

Von Gunnar Feicht
Halle (WB). »Hier ist es erheblich wärmer als damals bei der WM in Tunesien.« Mit trockenem Humor lässt Heiner Brand durchblicken, dass er die idealen Bedingungen im Gerry Weber Stadion längst schätzen gelernt hat. Das erste Training in der Haller Multifunktionsarena eröffnete gestern fürs deutsche Handballnationalteam die Vorbereitung auf den QS-Supercup.

Während des Turniers der Weltmeister und Olympiasieger ist Halle Hauptquartier des DHB-Teams. Je zwei Trainingseinheiten gestern und heute stimmen das 17-köpfige Aufgebot auf die beiden Gruppenspiele gegen Kroatien und Russland ein. Ziel: das Halbfinale Samstag im Gerry Weber Stadion zu erreichen. »Ein Event in so stimmungsvollen Arenen ist für uns Verpflichtung, den Zuschauern super Sport zu bieten«, verspricht Heiner Brand.
Die Fans in OWL freuen sich auf ein Handballspektakel der Weltstars. Brand und sein Trainerstab müssen hingegen einen Spagat hinbekommen: »In knapp drei Monaten beginnt für uns als Titelverteidiger die EM in der Schweiz. Da hat der Supercup in der knappen Zeit der Vorbereitung natürlich besonders hohen Stellenwert.« Brands Equipe soll Ergebnisse und attraktiven Handball bieten, der Coach aber sucht noch nach der Idealbesetzung. Nach der Silbermedaille bei Olympia 2004 in Athen befindet sich das Team im Umbruch - und in Daniel Stephan und Markus Baur vom TBV Lemgo fallen diese Woche noch beide erfahrenen Spielmacher verletzt aus. Auch Linkshänder Holger Glandorf (Nordhorn) und Linksaußen Thorsten Jansen (Hamburg) müssen passen.
Für Neulinge bietet die Supercup-Woche damit fast die letzte Chance, sich noch für die EM-Expedition zu empfehlen. Die wollen in Bremen, Magdeburg, Halle und Hannover beispielsweise Andrej Klimovets (Kronau/Östringen) und Volker Michel (Göppingen) nutzen. Aber auch die etablierten Führungsspieler sind voll motiviert. Henning Fritz, Welttorhüter des Jahres vom THW Kiel: »Wir freuen uns auf die Spiele - schließlich geht es vor vollen Tribünen gegen die absolute Weltspitze.«
Premiere bedeutet der Samstag mit beiden Halbfinals und dem Spiel um Platz 5 auch für das Haller Stadion. Ralf Weber, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft: »Wir freuen uns auf die erste internationale Handballveranstaltung. Die Gerry Weber World soll mit Blick auf die Weltmeisterschaft 2007 eine echte Heimstätte für das DHB-Team.«
Damit der etwa vier Millionen Euro teure Umbau für mehr Komfort rechtzeitig fertig wird, sind derzeit noch fast 130 Handwerker rund um die Uhr im Einsatz, um die neue Versorgungsebene und zusätzliche wetterfeste Zuschaueraufgänge rechtzeitig fertig zu stellen.

Artikel vom 25.10.2005