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Wellensieks brilliante Standards

Solbad Ravensberg ohne Torhüter Oliver Nestmann viermal sieglos


Bielefeld (WB). »Wir wundern uns selber, können es gar nicht richtig glauben«, kommentiert Trainer Rüdiger Fritz beschwingt den nicht enden wollenden Höhenflug des VfR Wellensiek. Der in dieser Höhe nicht erwartete 5:1-Streich beim starken Verfolger TuS Solbad Ravensberg war vorläufiger Höhepunkt einer ganzen Reihe von Leistungen am Limit und schon der siebte »Dreier« in Folge. »Unser Potenzial ist noch immer nicht ganz ausgeschöpft«, verweist Rüdiger Fritz auf seine stattliche Bank, die in Harry Hoffmann noch einen Leistungsträger aufweist. Die aufmerksame Abwehr um Libero Holger Güttler funktioniert so tadellos, dass es bislang noch keine Mannschaft geschafft hat, gegen den VfR mehr als einen Treffer zu erzielen.
Zudem zahlt sich das Einstudieren von Standards jeden Freitag aus: Auch Sonntag waren die Freistöße von »Vollstrecker« Tim Sachwitz wieder eine Augenweide. »Brilliant, unglaublich«, schwärmt Rüdiger Fritz von dessen Präzisionsarbeit. Apropos Sachwitz: Wenn Güttler nicht spielt, übernimmt er den Part des letzten Mannes. Mit Güttler als Abwehrchef sorgt Sachwitz im Mittelfeld für Druck nach vorne. Fritz: »Alle machen mit, jeder ist anspielbereit«. Noch ein permanentes Plus. Mit dem sportlichen Erfolg einher geht die gute Laune auf der nach oben offenen Rottmannshof-Spaßskala. »Der Zusammenhalt bei uns war schon immer gut, aber zurzeit ist er extrem gut«.
Einen ambitionierten Gegner auf Distanz gehalten (Fritz: »Ich war überrascht, dass die uns gar nicht richtig angepackt haben«) und demoralisiert. Die bröckelnde »heile Welt« beim TuS Solbad Ravensberg lässt sich auch damit erklären, dass Torhüter Oliver Nestmann seit dem 25. September - rote Karte mit dem Schlusspfiff gegen Friedrichsdorf - nur zuschaut. Damals noch an der Tabellenspitze, blieb der Aufsteiger in den folgenden vier Partien ohne seine vom TuS Dornberg gekommene etatmäßige Nummer eins jeweils sieglos. Ersatzmann René Klausmeyer konnte den Kasten ebensowenig vernageln wie Altherrenschlussmann Michael Heß. Der sah beim Debakel gegen Wellensiek ziemlich alt aus. . . .

Artikel vom 25.10.2005