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»Grüner Punkt« geprellt

Angeblich 500 Millionen Euro vorenthalten


Köln (dpa). Das Duale System Deutschland (DSD) mit dem »Grünen Punkt« für Verpackungsmüll nimmt der »Bild am Sonntag« zufolge immer weniger Lizenzgebühren ein. Der Grund: Viele Unternehmen drucken den »Grünen Punkt« auf ihre Produkte, ohne dafür zu zahlen, wie die Zeitung gestern berichtete. Dies gehe aus einer noch unter Verschluss liegenden Studie eines Fachinstituts hervor.
Für etwa ein Drittel der Verpackungen, die in der »Gelben Tonne« landeten, bezahle die Wirtschaft nicht, zitierte die Zeitung aus der Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (Wiesbaden).
Bei Pappe, Karton und Papier werde sogar zu zwei Dritteln betrogen. Der Schaden für die Verbraucher betrage 500 Millionen Euro pro Jahr, da sie an der Kasse für den »Grünen Punkt« höhere Preise zahlen.
Laut Studie prellen die Unternehmen für 581 Millionen Kilogramm Verpackungsmüll die Gebühren.
Bei weiteren 292 Millionen Kilogramm entrichten demnach beispielsweise große Drogerieketten als Selbstentsorger keine Gebühren an das Duale System. Der Kunde bringe die Verpackungen aber nicht in die Filialen zurück, sondern werfe sie in die »Gelbe Tonne« oder den Hausmüll. Dies führe auch zu Verärgerung bei Gebühren-Zahlern wie etwa Großdiscountern.

Artikel vom 24.10.2005