22.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Telekom AG
schließt Büro
in Detmold

61 Personalservice-Center betroffen

Von Ernst-Wilhelm Pape
Detmold (WB). Die Deutsche Telekom legt ihre Personalservice-Center der Festnetzgesellschaft T-Com und der Zentrale zum 1. Januar 2006 zusammen. Betroffen sind 1200 Mitarbeiter.

Mittel- und langfristig werde es nur noch 16 der derzeit 77 regionalen Personalabteilungen geben, sagte am Freitag Telekom-Sprecher Peter Kespohl dieser Zeitung. 61 Standorte würden auf Dauer geschlossen. Hiervon sei in Ostwestfalen-Lippe auch Detmold betroffen. Die 24 Mitarbeiter hätten das Angebot erhalten, nach Hannover zu wechseln. Auch die Mitarbeiter aus Braunschweig und Uelzen sollen nach Hannover reisen. Diese Zeitung berichtete bereits Ende September über die Überlegungen der Telekom AG.
Die Gewerkschaft Verdi hatte die Schließungspläne im Vorfeld kritisiert, da von den 1200 Mitarbeitern 77 Prozent Frauen, und 32 Prozent teilzeitbeschäftigt seien. Es sei unzumutbar, die Mitarbeiter auf stundenlange Reisen zu ihrem neuen Arbeitsplatz zu schicken. 20 Prozent der Beschäftigten könnten nach Angaben der Gewerkschaft die neuen Stellen vermutlich gar nicht nicht antreten.
Nach Verhandlungen mit der Gewerkschaft und dem Gesamtbetriebsrat sei ein Interessenausgleich vereinbart worden, sagte Kespohl. Um besondere Härten zu vermeiden und die Grenze der Zumutbarkeit nicht deutlich zu überschreiten, würden bis Ende 2007 zunächst noch weitere sieben Standorte bestehen bleiben. Die Telekom-Planungen hatten lediglich vier Übergangsstandorte vorgesehen. Ferner starte die Telekom an neun weiteren Standorten befristete Pilotprojekte. In diesen neun Personalservice-Centern soll die Einführung einer elektronischen Personalakte vorbereitet werden. Diese Projektstandorte würden erst Mitte 2007 geschlossen.
Auf Dauer seien folgende 16 Standorte gesichert: Ansbach, Köln, Hamburg, Berlin, Gera Schwerin, Regensburg, Neustadt, Konstanz, München, Neubrandenburg, Fulda, Dresden, Hannover, Recklinghausen und Darmstadt. Zusätzlich bleiben sieben regionale Personalabteilungen bis Ende 2007 bestehen: Flensburg, Kassel, Oldenburg, Osnabrück, Traunstein, Trier und Ulm.
Bei den Personalservice-Centern handelt es sich um Abteilungen der Telekom-Dachgesellschaft und der Festnetztochter T-Com, die sich um Personalangelegenheiten der bundesweit 120 000 Telekom-Mitarbeiter kümmern, wie Gehalts- oder Reisekostenabrechnungen
Die heutigen 77 Standorte sind mit den ehemaligen Fernmeldeämtern identisch. Es besteht kein Zusammenhang mit der Beschäftigungsgesellschaft der Telekom, Vivento, in der die Telekom Tausende von Beschäftigten untergebracht hat, die ihre angestammte Stelle im Zuge der Umstrukturierung des Telekommunikationskonzerns verloren haben.

Artikel vom 22.10.2005