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Die Geschichte vom »coolen Retter«

Rund 60 Kinder führen in der Landeskirchlichen Gemeinschaft ein Mose-Musical auf


Schildesche (MiS). Manchmal sind biblische Geschichten ein harter Stoff. Die Geschichte von Mose etwa, der das Volk Israel rettet und aus Ägypten in das Heilige Land führt. Da wird einem Zuhörer oder Leser der Bibel schon einiges abverlangt, wird gezeigt, dass Gott auch zürnen kann, wenn er etwa die zehn Plagen über die Ägypter schickt. Aber dass man so eine Geschichte auch kindgerecht, kurzweilig und sogar mit einer Portion Humor erzählen kann, haben jetzt rund 60 Kinder bewiesen, die in der Landeskirchlichen Gemeinschaft an der Jöllenbecker Straße das Musical »Mose - ein echt cooler Retter« aufführten. Unter der musikalischen Leitung von Dorothea Boldt studierten sie in der zweiten Herbstferienwoche das von Ruthild Wilson entwickelte Stück ein und boten dem Publikum drei überaus spritzige Aufführungen. Allesamt waren sie ausverkauft. Die letzte fand am Samstag statt. Das junge Ensemble sang und tanzte. Die Jungen und Mädchen vom Kindergartenalter bis zum Teenager bewiesen ihr schauspielerisches Talent.
In den Hauptrollen waren Mats Morten Fedeler als Pharao und Anita Eggert als Mose zu sehen. Aber mit mindestens genauso viel Eifer waren auch all die anderen kleinen Künstler im Einsatz, die alles andere als ein verstaubtes Bibel-Drama auf die Bühne zauberten.
Da wurde der junge Mose von zahlreichen Verehrerinnen umschwärmt und das Lied »Was für ein Mann« angestimmt. Da gab es kleine ironische Seitenhiebe auf die Gegenwart, wenn etwa der Erzähler berichtete, dass Mose schon ein sehr alter Mann war, als er zum Retter des Volkes Israel wurde: »Aber damals lag das Renteneintrittsalter für Retter weit über hundert Jahre.« Soviel Spontanität und Einfallsreichtum wurde mit viel Beifall belohnt. Die kleinen Künstler wiederum dankten es mit einer Zugabe des Titelsongs: »Er ist ein Held, ein echt cooler Held«.

Artikel vom 24.10.2005