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Schönes erreicht, aber
noch bleibt viel zu tun

BfB-Politiker besichtigen Ravensberger und Nordpark

Von Matthias Meyer zur Heyde
Bielefeld (WB). Aus dem nischenreichen Nordpark wird man »problematische Besucher« wohl nie völlig vertreiben können, aber im Ravensberger Park zeigt der Wille zur Verschönerung Wirkung - ganz unverhofft.

Als sich jetzt die Politiker der Bürgergemeinschaft für Bielefeld (BfB) von Fachleuten Maßnahmen zur Gestaltung des Ravensberger Parks zeigen ließen, staunten sie nicht schlecht: »Sobald der Wille erkennbar wird, ein vorzeigbares Areal zu schaffen, steigt die Hemmschwelle von Randgruppen, die Flächen zu vermüllen«, erklärte Uwe Eweler, Bereichsleiter Grünflächen im Umweltbetrieb.
Die Begehung des Ravensberger Parks offenbarte gelungene Anstrengungen - die zum Gutteil noch auf Vorstößen Maja Oetkers fußen - und unübersehbare Mängel, um deren Beseitigung sich die Fraktion kümmern will. Positiv bewerten die Experten die Freilegung der den Park einfassenden Mauern, die Schaffung von Sichtschneisen durch Ausdünnung und Entfernung wildwuchernder Gehölze und die kontinuierliche Pflege der Rasenflächen und Wege.
In diesem Zusammenhang hob Eweler hervor, dass der Umweltbetrieb »deutlich über Bedarf« ausbilde: »Derzeit lernen 16 Lehrlinge bei uns alle gärtnerischen und gestalterischen Facetten ihres Berufes kennen.«
Für eine Katastrophe halten alle den Eingang (Rochdale Park) im Eck von Bleich- und Heeper Straße. Ein Parkmanagement soll es richten, denn nicht alle Bereiche - beispielsweise der rund um das Parkhaus an der Heeper Straße - unterwerfen sich dem menschlichen Gestaltungswillen. Wie weit der überhaupt gehen soll, ist diskussionsfähig. BfB-Fraktionschef Ralf Schulze kündigte einen Vorstoß zum Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln (»Giftspritze«) an. »Sonst wuchern die Wege ja alle zu!« Johann Bergmann von der Grünflächenunterhaltung dagegen sieht hier keinen Handlungsbedarf: »Ich habe wohl ein entspannteres Verhältnis zu Wildkräutern . . .«
Unangenehm fiel auch die vor sich hinrostende Metallkonstruktion in der Nähe des Eingangs zum »Triebwerk« auf. Die Kombination aus Sandkasten (faktisch ein Hundeklo) und Kunstwerk (laut Eweler ein »gefährliches Kletterspielzeug«) passe nicht im Geringsten in den Park.
Gelassenheit empfahlen die Spezialisten im Umgang mit der Freifläche zwischen Ordnungsamt und Museum Huelsmann. »Sobald der Umbau der alten Tischlerei zu einem Kino beendet ist, verschwinden auch die Zufahrtspfade - hier könnten gut Open-Air-Konzerte stattfinden«, meinte Bergmann.
»In der Kooperation von Politik und Umweltbetrieb haben wir ersichtlich viel erreicht«, erklärte Johannes Delius, die Stimmung der Parkbesucher zusammenfassend. »Was uns aber immer noch gewaltig stört, sind die Müllcontainer, unter anderem neben dem VHS-Gebäude. Ob die wohl einmal aus dem Sichtfeld verschwinden werden?«

Artikel vom 24.10.2005