24.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ein Vierteljahrhundert
voll Witz & Phantasie

25 Jahre Trotz-Alledem-Theater: Gala in der Raspi

Von Matthias Meyer zur Heyde und Carsten Borgmeier (Fotos)
Bielefeld (WB). In heiterer Stimmung hat das Publikum am Samstag mit den Mitgliedern des Trotz-Alledem-Theaters gefeiert. Das TAT hatte anlässlich seines 25-jährigen Bestehens zur großen Gala in die Ravensberger Spinnerei eingeladen.

»Wo finden wir noch Jeans, die zu unseren Hüften passen?«, fragten symbolisch Mitglieder des TAT-Ensembles - und kriegten die Antwort beim Blick in den Saal: Mehr als 300 Besucher, unter ihnen TAT-Künstler der ersten Stunde, vergnügten sich bei einem Drei-Stunden-Programm, in dem virtuose Musik, witzige Comedy und kreatives Theater munter wechselten.
Mit Witz und Hintersinn spielten sich die Moderatoren Heinz Flottmann (bürgerlich: Jürgen Rittershaus) und Andreas Liebold die verbalen Bälle zu, leiteten die letzten zaghaften Sonnenstrahlen des Oktobers auf die Bühne, bevor der November Einzug hält, »der Kesselbrink unter den Monaten« (Flottmann). »Dass wir ein Vierteljahrhundert durchhalten würden, ist ein Traum - deswegen feiern wir ein ganzes Jahr«, hatte TAT-Managerin Catharina Schütte vorab als Parole ausgegeben.
»Öch werrrde döses Theaterrrr obroißen lossen!«: Leopold (Berlin) und Wadowski (»wohninhaftiert in Bielefeld«) sangen erotisch aufgeladene Kinderlieder, trugen selbstverfasste Gedichte vor und gingen mit einer Hitler-Parodie ab.
»E'Motion«, acht rotgewandete Tänzerinnen und ein schwarzgekleideter Hahn im Korb, schwebten elfengleich zu Tango und Musik gewordener Poesie über die Bühne. Die TAT-Schauspieler Michaela Sauerwald und Thomas Sellin zeigten eine hübsche Szene aus der Produktion »Der Spatz Fritz«, und das African-Jazz-Duo »Noir et Blanc« stand erstmals mit der Klassesängerin Bettina Landmeier und Stefan Gwiasda (dessen Stimme eine komplette Percussion-Combo ersetzt) auf der Bühne und brachte ein Ständchen.
Dazu Gesang von den »Female Affairs« und Kleinkunst von Krawalli, abschließend Party mit DJ Acka - da blieben keine Wünsche offen. Die »Trotzis«, zu denen derzeit auch Claudia Bieber, Volker Rott, Jörg Bohlen und Angelika Schertler gehören, dürfen uns gerne weitere 25 Jahre mit ihrer Phantasie verzaubern.

Artikel vom 24.10.2005