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»OWL Natur«: Schönes
gehört vor die Linse

Heimische Filmer mit NABU-Medienpreis geehrt

Von Elke Wemhöner
Bielefeld (WB). Das Bielefelder Journalisten-Team Michael Blaschke und Ulrich Haufe ist gestern mit dem neuen Medienpreis des Naturschutzbundes (NABU) Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden.

Sie wurden bei der Landesvertreterversammlung in Iserlohn für ihre Reihe »OWL Natur« ausgezeichnet, die sie seit mehr als zehn Jahren für den WDR drehen. Den mit 1500 Euro dotierten Preis, den sie sich mit dem Printjournalisten Torsten Schäfer (Aachen) teilen, wollen Blaschke und Haufe der Nationalpark-Stiftung Senne spenden.
Der Biologe Michael Blaschke und der Kameramann Ulrich Haufe lenken mit ihren Filmen den Blick auf Flora und Fauna unserer Region und fangen mit dem Objektiv die Schönheiten der ostwestfälischen Landschaften ein. Um unterhaltende, aber auch informative Bilder einzufangen, wird die schwere Ausrüstung manchmal kilometerweit geschleppt. Oder Kameramann Haufe steigt - im Neoprenanzug - in Bäche und Teiche. »Bei uns vor der Haustür gibt es viel zu entdecken - nicht nur die Tropen haben tolle Tiere«, betont Blaschke, der zusammen mit Haufe bereits Träger des Bielefelder Umweltpreises ist.
Mehr als 600 Filmkassetten umfasst ihr Archiv mittlerweile. Das eine oder andere ist noch gar nicht für einen Beitrag verwendet worden. Manchmal verdanken sie Hinweise auf lohnenswerte Motive dem Zufall, wie jüngst, als sie bei einem Restaurantbesuch in Bielefeld-Babenhausen einen Fledermaus-Unterschlupf entdeckten. Manchmal gibt es auch Hinweise aus der Bevölkerung: Das Eichelhäher-Nest, direkt vor dem Fenster einer Privatwohnung ließ sich ganz bequem aufnehmen. Und die Fachleute in der Region, Mitarbeiter der biologischen Stationen und Förster, geben gern Tipps, wo sich das Drehen lohnt.
Dem Eisvogel und der Hohltaube jedoch ist das Duo seit Jahren vergeblich auf der Spur. »Die wollen nicht gefilmt werden«, vermutet Blaschke lachend. Und nach geeigneten Motiven für eine Waschbären-Sequenz suchen sie auch noch.
Wofür kann sich ein Biologe nach mehr als zehn Jahren Beschäftigung mit der Natur noch begeistern? »Für einen Sonnenaufgang im Oppenweher Moor. Und wenn dann noch eine Libelle, von Tautropfen benetzt, passend vor das Kameraobjektiv schwebt - dann ist es perfekt.«

Artikel vom 24.10.2005