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Kein Spiel für
Experimente

Pokal: Arminia will ins Achtelfinale

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Obwohl viel auf dem Spiel steht, ist das Interesse gering. Erst 3500 Karten hatte der DSC Arminia Bielefeld bis gestern für das Zweitrunden-Pokalspiel heute, 19.30 Uhr, in der SchücoArena gegen Energie Cottbus verkauft.
Comeback gegen Cottbus: Fatmir Vata (l.) zählt wieder zum DSC-Kader. Foto: Stefan Hörttrich

Zwar waren die Lausitzer nie ein Publikumsmagnet. Doch weil die Partie gegen den Zweitligazweiten ganz sicher kein Selbstläufer wird, könnte der Erstligist die Anfeuerung von den Rängen gut brauchen. Trotzig sagt Trainer Thomas von Heesen: »Entscheidend ist, dass die, die da sind, uns richtig unterstützen.«
Nach den jüngsten Erfolgen in der Bundesliga kann sich der Coach diesbezüglich absolut sicher sein. Um so enttäuschender wäre, wenn bei einem der seltenen Flutlichtspiele tatsächlich weniger als 10 000 Anhänger die SchücoArena bevölkerten. DSC-Finanzchef Roland Kentsch jedenfalls stapelt tief, rechnet mit nur 8000 Fans - aber ganz nebenbei trotzdem mit einer ordentlichen Kasse. Denn zöge Arminia heute Abend ins Achtelfinale ein, flößen unabhängig von der Zuschauerzahl 200 000 Euro aufs Klubkonto. Das ist die Summe, die der Deutsche Fußball-Bund an die Achtelfinalteilnehmer überweist. Ausgetragen wird die dritte Runde am 20. und 21. Dezember.
Mindestens ebenso wichtig wie das Bare wäre jedoch der Imagegewinn, den Bielefeld aus dem Erreichen der Runde der letzten 16 zöge. Immerhin haben die Arminen mit der Halbfinalteilnahme in der Vorsaison die Messlatte selbst hoch gelegt. Und dass sie gegen Cottbus Favorit sind, ist nicht zu leugnen. Von Heesen: »Wir nehmen diese Rolle gerne an. Und klar ist auch, dass wir vor Heimpublikum in der Pflicht stehen, eine Runde weiter zu kommen.«
Da es nach seiner Einschätzung zudem überhaupt keinen Grund gebe, Cottbus zu unterschätzen, wird exakt die Elf beginnen, die bei den jüngsten Siegen über Berlin und Nürnberg startete. Marcio Borges (Kniekehle) und Heiko Westermann (Wade) hatten zwar über leichte Schmerzen geklagt, beide Innenverteidiger aber sind risikolos einsatzbereit. »Wir machen keine Experimente und gehen ganz seriös ins Spiel«, betont von Heesen, dass mit einer personellen Überraschung absolut nicht zu rechnen sei.
Zudem befinde sich Arminia auch noch nicht in der komfortablen Situation, einem der vielen Rekonvaleszenten die Chance zu geben, sich wieder ins Team zu spielen. Immerhin schafft in Fatmir Vata ein Akteur den Sprung auf die Reservebank. Von Heesen sieht im Albaner, der seine Knieblessur auskuriert hat, eine Alternative für den Fall, dass ein frischer Offensivmann benötigt wird.
Aufstellung: Hain - Korzynietz, Westermann, Borges, Schuler - Küntzel, Fink, Kucera, Kobylik - Zuma, Boakye

Artikel vom 26.10.2005