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Nettelstedt ist
wieder auf dem
Hallen-Boden

Kein Glück gegen Gummersbach

Von Wolfgang Sprentzel
Lübbecke (WB). Die Duelle der Wahrheit nach dem guten Start: Der Handball-Bundesligist TuS N-Lübbecke ist wieder auf dem Boden der Tatsachen angelangt.

Hatte die Mannschaft aus dem Mühlenkreis nach den ersten sechs Begegnungen überraschend 10:2-Punkte auf dem Konto, so haben die drei Begegnungen gegen die Spitzenteams SC Magdeburg, HSV Hamburg und jetzt VfL Gummersbach allesamt Niederlagen gebracht und den TuS N-Lübbecke ins Mittelfeld der Tabelle zurücksinken lassen.
Allerdings: beim 31:32-(13:17) am Samstagabend vor 2600 Zuschauern in der Lübbecker Kreissporthalle gegen den VfL Gummersbach fehlte dem TuS N-Lübbecke in der Schlussphase das letzte Quäntchen Glück, um wenigstens das als durchaus gerecht erscheinende Unentschieden herauszuholen.
TuS-Coach Jens Pfänder wollte seinen Lieblingssatz nach solchen Begegnungen: »Wir sind wieder einen Schritt näher gekommen, einem der Großen ein Bein zu stellen. Irgendwann klappt's auch!« gar nicht mehr hören.
Möglich gewesen wäre es schon. Waren doch die Ostwestfalen vier Minuten vor dem Abpfiff erstmals (und letztmals) in Führung gegangen. Patrick Fölser hatte mit seinem einzigen Tor an diesem Abend (Pfänder: »Velimir Kljaic ließ seine 5:1-Deckung ungewohnt defensiv agieren!«) das 30:29 erzielt.
Anschließend war sogar noch mehr möglich, weil Torhüter »Fichte« Friedrich kurz darauf seinen zweiten Strafwurf meisterte. Nach Sigurdsson war jetzt auch Houlet zweiter Sieger geblieben. Das Publikum stand Kopf, witterte die Sensation - die aber nicht eintrat, weil sich die Hausherren in der Schlussphase im Angriff wieder einige Unkonzentriertheiten erlaubten, die dem VfL Gummersbach beim Stande von 30:30 zwei Tempogegenstöße von Sigurdsson ermöglichten, die dieser eiskalt verwandelte.
Jens Pfänders Kommentar: »Da hatte der VfL Gummersbach die besseren Nerven.« Überhaupt sah der Coach einige Mängel im Angriffsbereich als mögliche Ursache für die Niederlage. Zu Beginn habe man auch viel zu statisch gespielt. Aus dem Stand heraus. Mit Steigerung der Abwehrleistung, mit der Hereinnahme des hochmotivierten Sascha Grote ins Tor konnte der TuS allerdings erheblich Sand ins VfL-Getriebe schütten. Was Velimir Kljaic zu der Feststellung veranlasste: »Einige waren nach dem 7:2 sehr selbstzufrieden, meinten, sie wären die Könige. Aber im Profi-Handball gibt's keine Könige.«
Tore für N-Lübbecke: Schröder 9, Lauritzen 7, Tönnesen 4/2, Kubes 3, van Olphen 3, Hartmann 2, Hermann 1, Sudzum 1, Fölser 1 - für Gummersbach: Sigurdsson 12/3, Narcisse 7, Yoon 6, Houlet 2, Gunnarsson 2, Spatz 2, von Behren 1

Artikel vom 24.10.2005