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Markus Baur feiert Comeback

Erst nach der Pause kommt Lemgo auf Touren: 36:27 gegen Wetzlar

Von Mario Brink
Lemgo (WB). Die Einweihung der erweiterten Lipperlandhalle ist den Hausherren gelungen. Der TBV Lemgo hat in der Handball-Bundesliga vor ausverkaufter Kulisse von 5000 Besuchern die HSG D/M Wetzlar mit 36:27 (17:16) besiegt.

Das Team von Trainer Volker Mudrow legte nach schwacher erster Hälfte allerdings erst nach der Pause den Turbo ein. Dabei feierte Markus Baur nach über achtmonatiger Verletzungspause ein erfolgreiches Comeback. »Es ging schon sehr gut. Der Fuß hat keine Probleme bereitet. Jetzt will ich mal abwarten, wie es in der kommenden Woche aussieht. In jedem Fall bin ich froh, nach einer so langen Pause wieder dabei zu sein«, freute sich Baur.
Dass der ehemalige Wetzlarer ausgerechnet gegen seinen früheren Verein wieder auf der »Platte« stand, war Zufall. »Ich habe erst kurz vor dem Spiel grünes Licht bekommen. Natürlich war die Überraschung bei mir groß. Aber ob der Gegner nun Wetzlar, Hamburg oder Kiel geheißen hätte, war mit letztlich egal«, sagte Baur. Der Regisseur wurde mit großem Applaus empfangen und versuchte sofort, die Fäden zu ziehen. Nur ein Tor wollte »Schorsch« noch nicht gelingen. »Markus hat seine Sache sehr gut gemacht. Wir sind alle froh, dass er wieder dabei ist«, lobte Mudrow. Durch das Mitwirken von Baur hatte der Lemgoer Trainer etwas mehr taktische Möglichkeiten. Daniel Stephan, Logi Geirsson und Sebastian Preiß dagegen fielen weiter verletzt aus.
In den ersten 30 Minuten taten sich die Gastgeber schwer. Vor allen Dingen in der Abwehr hatten die TBV-Mannen einige Probleme. Mudrow stellte die Deckung mehrfach um, doch erst eine deutliche Ansprache in der Halbzeit zeigte Wirkung. Nach dem 17:16 zur Pause drehten die Zerbe und Co. auf. Mit einem überragenden Jörg Zereike im Tor und einen treffsicheren Florian Kehrmann vergrößerte sich der Vorsprung ständig.
Am Ende setzte sich die spielstärkere und routiniertere Mannschaft durch. »Mit der ersten Halbzeit war ich nicht zufrieden. Da haben wir zu viele Gegentore kassiert. Ausschlaggebend für unsere Steigerung nach dem Seitenwechsel war die verbesserte Deckung mit einem starken Jörg Zereike«, analysierte Mudrow.
Es war noch nicht alles Gold, was in der Lipperlandhalle glänzte. Das traf am Samstag auf das Team des TBV Lemgo ebenso wie auf die neue Arena zu. In beiden Fällen gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten. TBV-Manager Fynn Holpert kündigte für heute eine Gesprächsrunde an, wo über die Schwächen der Halle diskutiert werden soll. Insbesondere die mangelhafte Akustik und die »schräbbelnden« Boxen boten Anlass zur Kritik.
Tore für Lemgo: Kehrmann 9/2, Jicha 6, Zerbe 6, Schwarzer 4, Binder 3, Tempelmeier 3, Christophersen 2, Hallgrimsson 2, Ramota 1 - für Wetzlar: Caillat 8, Alvanos 5, Clößner 4, Kaufmann 4, Karipidis 3/1, Pausch 2, Schmidt 1
Beide Partien der dritten Runde des EHF-Pokals gegen Vojvodina-Univerexport Novi Sad trägt der TBV in Deutschland aus. Das in Serbien-Montenegro geplante Rückspiel findet nun am 4. November (20 Uhr) in Menden/Sauerland statt, weil Novi Sad auf sein Heimrecht verzichtet. Das »Hinspiel« wird am 6. November (15.30 Uhr) in Lemgo angepfiffen.

Artikel vom 24.10.2005