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Kommentar
Skandal um Abfallfleisch

»Wir wussten ja nichts...«


Kann denn das wahr sein? Zoll und Staatsanwaltschaft sind seit Monaten, vielleicht Jahren hinter einem halbseidenen bayerischen Geschäftsmann her, weil der im Verdacht steht, mit Abfallfleisch illegale Geschäfte zu machen. Da hätten doch alle Alarmglocken läuten müssen! Schließlich leben auch staatliche Ermittler und deren Familien nicht von den Paragraphen des Strafgesetzbuches allein.
Aber den für den Verbraucherschutz zuständigen Behörden wurde »vorsichtshalber« nichts mitgeteilt. So ist der letzte Stand der Dinge. An dem sich freilich ständig etwas ändern kann. Denn dass nun der Trittin den Schnappauf und der wiederum die Bundeszollverwaltung und alle zusammen den Generalstaatsanwalt für die Informationsverschleppung und somit das Verwursten und Gelatinieren von bis zu 2600 Tonnen ekelhaften Schlachtabfällen verantwortlich machen wollen, ist ja nur wieder das altbekannte Spielchen: Wem können wir's in die Schuhe schieben, wer muss die Suppe auslöffeln?
Dabei hat das, zwangsweise und unwissentlich, »der Verbraucher« längst erledigt. Mal wieder. Für alle, die ihn eigentlich vor krimineller Lebensmittelpanscherei schützen sollen. Ingo Steinsdörfer

Artikel vom 24.10.2005