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Godehard Franzen kam über den ehrenamtlichen Naturschutz zu Politik. Der Naturschutz ist ihm nach wie vor wichtig - nicht nur im eigenen Garten. Das Naturkundemuseum namu ist für ihn ein Lernort für Kinder, Jugendliche, für junge Familien. Um breite Besucherkreise anzuziehen, würde man auf Wechselausstellungen Wert legen, bei denen die »Mischung stimmt«. Franzen: »Wir möchten Vielfalt und Gegensätzlichkeit.«
Das Naturkundemuseum wird 2006 100 Jahre alt. Gefeiert werden soll das nicht mit einer Hochglanzbroschüre, in der diese 100 Jahre nacherzählt werden, sondern mit einem Festredner, der darüber sprechen soll, »wozu das Museum in Zukunft gut ist«. Das erste Museum war an der Stapenhorststraße untergebracht. Das Haus wurde 1977 abgerissen. Neun Jahre lang war die Sammlung dann provisorisch im Haus Kreuzstraße 38 untergebracht, bevor 1986 der Spiegelsche Hof bezogen werden konnte.
Zum 100. Geburtstag soll die neu gestaltete Dauerausstellung in der ersten Etage des Spiegelschen Hofes eröffnet werden - vermutlich im September 2006. »Das Projekt hat natürlich wiede rneuen Schwung auch in den Förderverein gebracht,« freut sich Franzen. Gefallen würde ihm, wenn die Kooperation mit der Universität, die in den letzten Jahren ein wenig »eingeschlafen« sei, wieder belebt werden könnte. Franzen: »Ich kann mir eine gemeinsame Ausstellung gut vorstellen.« Das wäre seiner Ansicht nach auch eine Chance, mehr Studenten für Förderverein und Museum namu zu gewinnen.
Das namu sei heute schon kein »klassisches Naturkundemuseum« mehr mit »Tierpräparaten in Vitrinen«. Franzen: »Auch an sich spröde Themen sollen spannend präsentiert werden.« Ausstellungen müssten Pfiff haben und anregend sein, betont Franzen. Weil das namu über wenig Fläche verfügt, müsse man sich auf wenige Schwerpunkte konzentrieren. Zudem werde das museumspädagogische Programm, bereits ein Schwerpunkt des namu, noch ein wenig ausgebaut, denn: »Viele Programme, besonders in den Ferien sind sofort ausgebucht, an der Teilnahme der 'Naturwerkstatt' besteht große Nachfrage - es könne noch eine zweite oder dritte Gruppe auf gemacht werden, aber das namu muss auch mit seinen personellen Ressourcen sorgfältig umgehen.«
Franzen würde sich freuen, wenn die Mitgliederzahl im Förderverein - zurzeit sind es 54 - wachsen würde. Er betont: »Der Jahresbeitrag beläuft sich auf 32 Euro. Dafür gibt es freien Eintritts ins Museum und einen Begrüßungsgutschein zum Einkauf im Museumsshop in Höhe von zehn Euro.« Ermäßigt betrage der Jahresbeitrag 16 Euro, für Familien 48 Euro. Beitrittsformulare gibt es im Museum oder im Internet unter www.namu-ev.de
Für Ausstellungen, vor allem solche, die vom Museum selbst erarbeitet würden, würden die Eigenmittel nicht reichen.
Deshalb müssten ständig Sponsoren und Partner gesucht werden. Godehard Franzen hat die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen durchaus bereit seien, für einzelne Projekte, wie etwa Präparationen, zu spenden. Man bemühe sich inzwischen auch, Ausstellungen so zu konzipieren, dass sie sich weiter vermarkten lassen, in anderen Museen gezeigt werden.
Eine - angekaufte - Ausstellung wird morgen, Sonntag, 15 Uhr, eröffnet: »Ötzi, der Mann aus dem Eis«.

Artikel vom 22.10.2005