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Ägäisküste kommt nicht zur Ruhe

Ein Toter und 36 Verletzte nach neuem Erdbeben in Izmir


Istanbul/Athen (dpa). Die türkische Ägäisküste, die seit Anfang der Woche von schweren Erdstößen heimgesucht wird, kommt nicht zur Ruhe. Bei einem neuen Beben der Stärke 5,9 wurden in der Nacht zum Freitag mindestens 36 Bewohner der Millionenstadt Izmir verletzt. Ein 68-jähriger Mann erlag einem Herzinfarkt.
Der Mann war auf der Treppe zusammengebrochen, als er in aller Eile aus dem Haus rennen wollte. Die meisten Menschen kamen bei Stürzen oder Sprüngen aus Fenstern und von Balkonen zu Schaden, wie türkische Medien berichteten.
Nach Angaben der Behörden verursachte das Beben nur kleinere Gebäudeschäden. Meist traten Risse in Hauswänden auf. Zahlreiche Bewohner der Hafenstadt verbrachten die Nacht im Freien. Auf den Straßen bildeten sich lange Verkehrsstaus. Ausläufer der Erschütterungen war bis Athen und Istanbul zu spüren.
Erst am Montag war die Region von drei schweren Beben der Stärken 5,6 bis 5,9 erschüttert worden. Das Epizentrum lag erneut in der südöstlichen Ägäis in Höhe der türkischen Kleinstadt Seferihisar. Auch auf den griechischen Inseln Chios, Samos und Lesbos wurden tausende Menschen aus dem Schlaf gerissen. Verletzte oder Schäden wurden von dort nicht gemeldet. Nach Einschätzung der Seismologen des Kandilli-Erdbebenforschungsinstituts in Istanbul muss auch in den nächsten Tagen mit Erdstößen gerechnet werden.

Artikel vom 22.10.2005