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Alt und Jung machen es gemeinsam

Robert Jungk-Preis: Vorbildhaftes Herforder Projekt belegt zweiten Platz


Von Dirk Schröder
Düsseldorf/Herford (WB). Ehrenamtliches Engagement, soziale und kulturelle Eigenverantwortung sowie Ideenreichtum. Diese Tugenden werden bei dem Herforder Verein für soziale Arbeit und Beratung (VAB) schon immer groß geschrieben. In Düsseldorf konnten der Verein am Freitag aus den Händen von NRW-Generationenminister Armin Laschet (CDU) die Anerkennung für diesen vorbildlichen Einsatz entgegennehmen. Bei dem mit insgesamt 50 000 Euro dotierten Robert-Jungk-Preis - benannt nach dem 1994 gestorbenen Zukunftsanalytiker - belegten die Werrestädter mit dem Projekt »Senior-Paten im Bildungsbereich für migrantische Kinder« den zweiten Platz, der mit 15 000 Euro dotiert ist. Die Agentur für gesellschaftliches Engagement aus Hamm gewann den mit 20 000 Euro dotierten ersten Preis.
Stefan Wolf, Sozialarbeiter beim VAB, der zusammen mit Kindern einer Herforder Grundschule den Preis entgegennahm: »Diese Auszeichnung ist eine Würdigung der Zusammenarbeit unterschiedlicher Generationen und Anreiz für uns, auf diesem Weg weiter zu machen.«
Und der sieht folgendermaßen aus: In der von ehrenamtlichen Senioren betreuten Holzwerkstatt des Herforder Bürgerzentrums »Haus unter den Linden« geben diese ihr Fachwissen an Jungen und Mädchen einer Grundschule weiter. Diese Schule ist eine Brennpunktschule. Mehr als 60 Prozent der Kinder kommen aus Migrantenfamilien. In diesem Viertel gibt es die höchste Zahl der Armutsfamilien der Stadt.
Joachim Sproß, VAB-Geschäftsführer: »Nach unserem Verständnis hört Bildung nicht an der Schultüre auf, sondern strahlt ins Viertel hinein.« Integration bedeute, dass Kinder ihre Umwelt wahrnehmen und verstehen können. Zudem werde der respektvolle Umgang zwischen jung und alt gefördert. Auch sieht der Verein in der Zusammenarbeit mit dem Bürgerzentrum einen Beleg für die Öffnung von Schule und Jugendhilfe zu anderen Institutionen.

Artikel vom 22.10.2005