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»Goldene« Klassentreffen im Bielefelder Süden

Entlassjahrgänge der Brackweder Realschule und der Queller Volksschule sahen sich wieder

Von Sebastian Bauer
und Ulrich Hohenhoff
Brackwede/Quelle. Bei zwei Klassentreffen im Bielefelder Süden sahen sich am Wochenende ehemalige Schülerinnen und Schüler wieder, die vor 50 Jahren ihre Schulen verlassen hatten. Die Abschlussjahrgang 1955 der Brackweder Realschule feierte im »Brackweder Hof«, die Jubilare der Volksschule Quelle im »Hotel Büscher« in Quelle.

»Moment, wer bist du?«, grübelt Gerhard Schmidtke und kneift die Augen dabei nachdenklich zusammen. »Manfred Kott!«, erwidert sein früherer Mitschüler. »Der Manfred, ach ja sicher, schön dich wiederzusehen. Meine Güte, haben wir uns verändert«, freut sich Schmidtke und beide tätscheln sich freundschaftlich die Schulter. Fast 50 Jahre haben sich einige Teilnehmer des Klassentreffens der Realschule Brackwede nicht mehr gesehen. Am Samstag feierten 26 Ehemalige Pennäler ihr Wiedersehen im »Brackweder Hof« an der Gütersloher Straße. Die Frage wer denn dies oder das nun ist wurde am Wochenende also häufiger gestellt. »Wir haben zwar schon 1980, nach 25 Jahren, und 1998 ein Treffen gehabt, aber es waren nie alle zusammen da«, erklärt Organisator Wolfgang Wilker. Dabei war es nicht so einfach die Adressen wieder zusammenzutragen weiß der Organisator: »Schließlich wohnen nicht mehr alle in Bielefeld. Auch nach Itzehoe und Köln gingen Briefe. Vorher musste ich aber erstmal die richtigen Anschriften herausfinden«. Doch die Arbeit scheint sich gelohnt zu haben wie ein Blick in das Rund des Saales beweist.
Überall bilden sich sofort kleine Grüppchen, dort wurde sich umarmt, hier herzlich gelacht. Schon nach wenigen Minuten herrschte beste Stimmung, als wäre noch kein Jahr seit dem Abschluss 1955 vergangen. Auch die Streiche und Dummheiten von früher waren ein beliebtes Gesprächsthema. An einen Streich erinnerte sich Manfred Renner aus Bergisch-Gladbach ganz besonders gerne zurück: »Wir hatten direkt neben der Schule ein Stück Land, das wir beackern durften. Einmal waren wir während der Pause auf diesem Feld, was natürlich verboten war. Der strenge Lehrer Breitenbürger war wenig erfreut über diesen Streich. »Zehn Seiten mussten wir damals zur Strafe abschreiben«, erzählte Renner. Genauso ist der strenge Rektor Dr. Franzmeyer allen im Gedächtnis geblieben. »Wenn man nach der Pause nicht richtig in der Reihe stand, hat er einem mit seinem bekannten schmerzhaften Griff am Arm in Reih und Glied zurückbefördert«, berichtete Renner mit einem Lächeln und die Umstehenden stimmen kopfnickend zu . Bis spät in die Nacht saßen die ehemaligen Schülerinnen und Schüler im »Brackweder Hof« zusammen. Erzählen gab es wie bei den ersten beiden Treffen genug. So viel, dass es für ein weiteres Klassentreffen in einigen Jahren mit großer Sicherheit reichen wird.
Folgende frühere Realschülerinnen und -schüler nahmen am am Treffen teil: Helga Hölscher, Helga Gronow, Karin Warmuth, Marianne Wolf, Lieselotte Ruhstein, Renate Detert, Renate Seewöster, Karin Anthis, Karla Heidsiek, Ilse Kristen, Anita Peters, Anneliese Schürmann, Rudolf Ehlers, Wilfried Felsmann, Günter Peters, Manfred Renner, Gerhard Schmidtke, Hans-Werner Schürmann, Klaus Sielemann, Herbert Oberfahrenhorst, Manfred Grothklags, Manfred Kott, Siegfried Kuhlmann, Eberhard Holz, Heinz-Hermann Upmann und Wolfgang Wilker.
Ähnlich ging es zu beim Klassentreffen der ehemaligen Schülerinnen und Schüler der Volksschule Quelle im »Hotel-Restaurant Büscher«. Die hatten ihre Schule ebenfalls vor 50 Jahren verlassen, sich zuletzt vor 24 Jahren wieder gesehen. Für Organisator Hans Wegmann kein leichtes Unterfangen, die Anschriften aller 52 ehemaligen Mitschüler ausfindig zu machen, zumal viele ihrer alten Heimat den Rücken gekehrt haben und verteilt über die Bundesrepublik wohnen. »Das Internet hat mir dabei geholfen«, freute sich Wegmann. »Leider ist nur gut die Hälfte der Angeschrieben gekommen«. Dennoch ein fröhliches Wiedersehen, auch wenn man sich erst einmal neu kennen lernen musste. »Mensch, was haben wir uns verändert«, war denn auch einer der häufigsten Kommentare.
Gekommen waren bei den Damen (der zweite Name ist der Geburtsname): Helga Pahde Velberg, Gundel Klocke Kampmann, Ingeborg Elsner Kiwitz, Erika Höcke Klebs, Anita Gebner Lein, Irene Müller Tews, Helga Hissenkämper Rahe, Edith Schulz Sorge, Renate Schnabel Stanger, Renate Pörtner Weiß, Ilse Hellwig Wend, Johanna Mortfeld Wrede, Hans Ellermann, Wolfgang Hanemann, Wilfried Herbst, Klaus Hollenhorst, Werner Kösters, Kurt Ramsbrock, Dieter Reiling, Reiner Schmettmann, Klaus Vogelsang, Helmut Wiegand, Karl Zimmer und Hans Wegmann.

Artikel vom 24.10.2005