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Eine Kommissarin in »Atemnot«

Neuer »Tatort« mit Maria Furtwängler als Charlotte Lindholm

Neue Wohnung: Maria Furtwängler und Hannes Jaenicke.Foto: ARD

ARD, Sonntag, 20.15 Uhr: Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) und ihr Freund Tobias Endres (Hannes Jaenicke) schmieden Zukunftspläne: Seit mehr als einem Jahr sind sie ein Paar, sie wollen endlich zusammenziehen. Einziges Problem: Charlotte hat sich noch nicht getraut, ihren Mitbewohner Martin Felser (Ingo Naujoks) in ihre Pläne einzuweihen. Da platzt ein neuer Fall in das Leben der Kommissarin und bringt sie im »Tatort« schier in »Atemnot«.
Und das hat seinen Grund: Der Geschäftsführer der Lebensmittelfirma Corte Germany, Herwig Gruber, ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Das LKA geht von einem Anschlag aus, denn Gruber war jüngst in einen spektakulären Lebensmittelskandal verwickelt. Corte Germany, deutscher Zweig eines amerikanischen Multikonzerns, hatte mit einem riesigem Werbeaufwand eine neue Spaghettisoße auf den Markt gebracht, die mit Pflanzenschutzmittel verseucht war.
Zwar wurde Gruber in einem Prozess von allen Vorwürfen freigesprochen, doch für die Angehörigen der Opfer war er der Schuldige. Charlottes Ermittlungen führen zu Lothar Pickert, dessen Tochter von der kontaminierten Sauce gegessen hat und seitdem schwerstbehindert ist. Pickert hatte Gruber bereits mehrfach bedroht. Als sie Kontakt zu der Anwaltskanzlei Fisher & Bell aufnimmt, die damals die Interessen von Corte vertreten hatte, bekommt der Fall für Charlotte eine Wende: Ihr Freund Tobias hatte damals als Anwalt bei Fisher & Bell gearbeitet.
Für Maria Furtwängler hat der Fall durchaus eine reale Dimension. »Wir alle kennen den Weg vom Erzeuger bis zum Endverbraucher doch nicht mehr«, sagt die 39-Jährige. »Dieses Wissen macht uns als Verbraucher ohnmächtig.« Generell solle eine Firma offen mit Skandalen umgehen und der Öffentlichkeit klipp und klar sagen, wie sie so etwas in Zukunft verhindern wolle, fügt sie an. Die Angst des Verbrauchers werde auf jeden Fall nicht geschürt, denn in dem Krimi gehe es in erster Linie um Mord, nicht um den Lebensmittelskandal. »Atemnot« ist ihr siebter »Tatort«. »Zwei Fälle löse ich pro Jahr - und dabei soll es auch bleiben« sagt Furtwängler. »Ich liebe diese Rolle sehr, aber ich möchte auch Zeit und Spielraum für andere Projekte haben.«

Artikel vom 22.10.2005