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Test rettet
3500 Frauen

NRW gegen Brustkrebs


Düsseldorf (dpa). Nordrhein-Westfalen wird am Montag als erstes Bundesland flächendeckende Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchungen auf den Weg bringen. Zu den Röntgenuntersuchungen der Brust werden alle Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren per Brief eingeladen, teilte das Gesundheitsministerium gestern mit. Die Kosten werden auf 450 bis 530 Millionen Euro pro Jahr geschätzt, berichtete die Kooperationsgemeinschaft Mammographie.
Jedes Jahr finden Ärzte in Deutschland bei 47 500 Frauen einen bösartigen Tumor in der Brust. Bei etwa 18 000 Frauen ist der Krebs tödlich. Mit Hilfe des neuen Programms könnten 3500 von ihnen überleben, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, Leonhard Hansen. Voraussetzung: 70 Prozent der eingeladenen Frauen lassen sich tatsächlich untersuchen.
»Ein Erfolg wird allerdings statistisch frühestens in sieben Jahren nachweisbar sein«, sagte der Leiter des Referenzzentrums Mammographie an der Universitätsklinik Münster, Walter Heindel. Das Risiko, das durch die Röntgenstrahlung für die Frauen bestehe, sei im Verhältnis zum Nutzen sehr gering.

Artikel vom 21.10.2005