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»Irgendwann macht es klick«

Arminia: Von Heesen glaubt nicht an Auswärtsfluch

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Fast ein Jahr ist Arminia Bielefeld inzwischen in der Fußball-Bundesliga ohne Auswärtssieg. Höchste Zeit, das zu ändern, finden viele Fans. Und auch auch Trainer Thomas von Heesen würde gern am Samstag beim Schlusslicht 1. FC Nürnberg (15.30 Uhr/Premiere live) gewinnen.

Dass es seit dem 3:2 in Freiburg am 13. November 2004 in der Ferne maximal einen Zähler gab, bringt ihn jedoch nicht um den Schlaf. »Das ist Vergangenheit, und Historie interessiert mich überhaupt nicht«, sagte der Bielefelder Coach gestern, »ich lasse es auch gar nicht zu, dass die Spieler sich damit beschäftigen. Jede Statistik der Welt ist schon mal gebrochen worden.« Er sieht bei seiner Mannschaft nicht nur wegen des jüngsten Erfolges gegen Hertha BSC (3:0) eine gesunde Entwicklung. »Ich glaube, dass wir in der Lage sind, auswärts zu punkten. Dazu braucht man aber auch ein bisschen Glück«, stellte er gestern fest. Das allein habe in Leverkusen gefehlt. »Eigentlich war das doch ein Auswärtssieg, wenn da nicht einer durch das Feuer läuft und sich an den Rücken schießen lässt«, erinnerte sich von Heesen an die gute, aber eben nicht dreifach belohnte Vorstellung in der BayArena.
Um das Glück künftig noch etwas mehr auf die Bielefelder Seite zu zwingen, will er seine Mannschaft »weiter entwickeln und stärken.« Schon jetzt sei es so, dass Arminia mit allen Gegnern mithalten könnte. Von Heesen: »Wir haben die Chance, wir sind dran. Irgendwann macht es wieder klick, und dann haben wir den Erfolg. Dafür arbeiten wir.«
Auch in Nürnberg sind die Bielefelder wieder auf drei Punkte aus. Dazu schickt der Trainer die Gewinner der Vorwoche ins Spiel. Fatmir Vata, der gestern wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist, wird frühestens am Mittwoch im Pokalspiel gegen Cottbus auf der Bank sitzen können. Für Nebosja Krupnikovic, der in der nächsten Woche ins Mannschaftstraining einsteigen soll, könnte sogar das nächste Ligaheimspiel gegen seinen Ex-Verein Hannover 96 (Sonntag, 30. Oktober) noch zu früh kommen.
Beim Gastgeber auf der Noris stehen die Zeichen nach dem Abrutschen ans Tabellenende auf Sturm. Gestern stärkte Club-Präsident Michael A. Roth Trainer Wolfgang Wolf den Rücken. Der Coach »steht nicht zur Disposition», sagte der Präsident: »Den Gefallen tue ich anderen Vereinen nicht.« Mal schauen, wie lange er dieser Meinung sein wird. Wolf jedenfalls bangt um den Einsatz von Kapitän Mario Cantaluppi und Stürmer Stefan Kießling. Auch der Einsatz von Mittelfeldakteur Jan Polak ist fraglich.

Artikel vom 21.10.2005