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Tanz im Festzelt, Laternenumzug oder Feuerwerk zum Schweinemarkt - Klaus Stegmann (links) hat auch einen Blick für heimische Motive. Zur Freude von Jens Bartsch, dem stellvertretenden Bezirksamtsleiter, und Klaus-Uwe Wittenbrock (rechts).Foto: Paul Siegfried Schulz

Der Skizzenblock ist immer dabei

Klaus Stegmann und »seine Kinder« im Ausstellungspavillon zu sehen

Von Paul Siegfried Schulz
(Text und Foto)
Brackwede (WB). Seine Bilder zeichnen sich durch kräftige Farben und eine klare Linienführung aus, reduziert auf das Wesentliche. Die Motive findet ihr Maler »von der Senne bis zur Südsee«. Die Rede ist von Klaus Stegmann, der, wie gestern berichtet, von Sonntag an im Pavillon an der Germanenstraße gut 60 seiner Exponate ausstellt.

Stegmann, 1940 in der Lüneburger Heide geboren, lebt seit 1957 in Bielefeld, wurde hier zu einem überzeugten Brackweder. Nach einer begonnenen und abgebrochenen Werkzeugmacherlehrewurde er Gärtner. »Mit Begeisterung«, wie er betont. Doch dann winkte die Begabtensonderprüfung, die ein Lehramtsstudium an einer Pädagogischen Hochschule zuließ. Aus dem begeisterten Gärtner wurde ein ebenso begeisterter Pädagoge, dessen schulische Laufbahn an der Sennestädter Reichwein-Schule begann und als Rektor der Brocker Grundschule endete. Daneben hatte er Kunst studiert und begann »nebenbei« zu malen, seine Schulleiterfunktion aber niemals vernachlässigend, wie er stets betont.
Klaus Stegmann entdeckte den pazifischen Raum, die polynesische Inselwelt und vor allem Bali. Hier fand er sein zweites Zuhause mit Wohnung und Atelier. Diese Liebe zu Bali, zur Südsee, prägte nachhaltig seinen künstlerischen Werdegang. Hier erhält seine Malerei mit dem intensiven Farbspiel und expressionistischer Ausdruckskraft neue Impulse.
Dennoch beschränken sich seine Bilder, die »alle meine Kinder sind und auch immer bleiben werden«, nicht nur auf die Südsee. Da gehört das ostwestfälische Fachwerkhaus ebenso dazu wie Motive aus Dänemark, von der griechischen Insel Santorin oder der Provence, um einige zu nennen. Jedes Bild drücke seine ganz persönlichen Gefühle aus, sagt er. Und er male »aus dem Bauch und nicht aus dem Kopf.
Und seine Motive finde er, weil er neugierig sei und »Freude am Sehen« habe. »Ich bin immer unterwegs, um zu sehen«, sagt er. »Ich habe eine unheimliche Lust, neugierig zu sein.« Und hat deshalb auch immer einen Skizzenblock dabei in dem er festhält, was später ein Bild werden soll.
Und die würden ganz spontan entstehen. Plötzlich sei die Lust da, zu malen. Dann renne er in sein Atelier und lege los. Mit kräftigem Pinselschwung. Da könne es schon einmal zwei oder drei Uhr in der Nacht werden. Ist das Bild fertig, wird es »bei einem Glas Rotwein« zusammen mit der Ehefrau begutachtet. Findet es dann gefallen, ist es wirklich gut geworden
Seine Ausstellung wird Sonntag um 11.15 Uhr eröffnet. Und Klaus Stegmann wird selbst in seine Bilderwelt einführen. Auch das, so viel ist sicher, wird ein Erlebnis werden.

Artikel vom 21.10.2005