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Eine Luftbrücke
nach Pakistan


New York/Genf/Islamabad (dpa). UN-Generalsekretär Kofi Annan hat die Weltgemeinschaft eindringlich um mehr Erdbebenhilfe für Pakistan gebeten und vor einer »zweiten massiven Todeswelle« gewarnt. Geschätzte drei Millionen Menschen seien obdachlos, sagte Annan gestern in New York. »Viele von ihnen haben keine Decken oder Zelte, um sich vor dem gnadenlosen Winter im Himalaya zu schützen«.
Das UN-Koordinationsbüro für humanitäre Hilfe (OCHA) sprach von einem »logistischen Albtraum, schlimmer als nach der Tsunami-Katastrophe« vom 26. Dezember. OCHA-Leiter Jan Egeland sagte in Genf, die Zahl der in Pakistan offiziell bestätigten etwa 50 000 Toten könne sich verdoppeln. Der Winter stehe vor der Tür, die Infrastruktur bestehe kaum noch.
67 000 Menschen seien schwer verletzt. »Das Leben Zehntausender steht auf dem Spiel. Sie können in den nächsten Tagen sterben.« Die bislang nach dem Erdbeben vom 8. Oktober geleistete Hilfe sei nicht genug. Egeland forderte eine Kraftanstrengung der Internationalen Gemeinschaft. »Wir brauchen eine zweite Berliner Luftbrücke«, sagte er. Die Probleme seien gigantisch.

Artikel vom 21.10.2005