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Fahrradpionier mit sozialem Gespür

Unternehmer Karl-Heinz Junker im Alter von 76 Jahren verstorben


Bielefeld (WB). Im Alter von 76 Jahren ist der Bielefelder Fahrradpionier Karl-Heinz Junker verstorben. Der Techniker und Kaufmann, der im Brackweder Eisenwerk Baumgarte ausgebildet wurde, übernahm 1948 die Geschäftsführung des väterlichen Betriebs, der H. Hemmelskamp OHG, die heute unter dem Namen HEBIE am Traditionsstandort Bielefeld Fahrradteile fertigt.
Mit großem sozialem Gespür hatte Karl-Heinz Junker sich in den schweren Nachkriegszeiten um die Versorgung seiner Mitarbeiter mit Kohlen und Kartoffeln gekümmert und den Grundstein für erfolgreiche Arbeit gelegt. Bereits im Jahr 1951 fertigten 230 Mitarbeiter Fahrradteile wie die - noch heute verkaufte -Ê Kupplung F1, die 1947 entwickelt wurde.
Als Richter am Arbeitsgericht, im Institut für Normung und als Vorsitzender des Fahrradteileverbandes (heute: Zweirad-Industrieverband) engagierte sich Karl-Heinz Junker ehrenamtlich; mit unternehmerischem Geschick begegnete er der Herausforderung durch den motorisierten Konkurrenten, das Auto.
Das millionenfach produzierte Speichenschloss ist Legende. Ölkrise und Freizeitgesellschaft zeigten, dass sich das Beharrungsvermögen gelohnt hatte: Als sich Karl-Heinz Junker 1988 aus der Firma zurückzog, war das Fahrrad wieder zum beliebten Verkehrsmittel geworden.

Artikel vom 21.10.2005