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Elvis und Marilyn stark verfremdet

Herforder Kunstverein zeigt Werke des Bielefelders Heiner Meyer

Herford (WB/rkl). 1983 war er der erste junge Künstler, dem der Herforder Kunstverein ein Forum bot. Inzwischen ist Heiner Meyer ein etablierter Maler, dessen ganz persönliche Version der Pop-Art auch in Moskau, New York und Tokio begeisterte Anhänger findet.
Der Bielefelder Künstler Heiner Meyer neben einem seiner großformatigen Gemälde (»Venus von Melos«), die er von morgen an im Daniel-Pöppelmann-Haus zeigt.Foto: Ruth Matthes

Für vier Wochen ist der Bielefelder nun wieder ins Daniel-Pöppelmann-Haus zurückgekehrt. Von morgen an bis zum 20. November zeigt er in den lichten Räumen des Oesterlen-Baus unter dem Titel »Stars & Passion« Gemälde, die mit Fotografien der großen Stars der 50-er und 60-er Jahre virtuos spielen. Der Erkennungseffekt ist trotz Verfremdung garantiert. Ob Jung oder Alt: Wer kennt Elvis, Marilyn Monroe oder Mickey Mouse nicht?
»Der Gegenstand an sich ist nur vordergründig, was mich reizt, ist das Spiel mit der Illusion, sind die Brüche im Altbekannten. So wird der Besucher gleich zu Beginn der Ausstellung von den strahlenden Schönheiten Grace Kelly und Audrey Hepburn empfangen. Meyer hat ihre Hochglanzposter-Ausstrahlung jedoch mithilfe abstrakter Übermalungen gebrochen.
Durch Schriftelemente und wiederkehrende Motive wie Würfel, Schmetterlinge oder Kreise werden seine Werke bisweilen zu großen Rätselbildern. Da tummeln sich dann auch schon mal gleichzeitig die Statue der Venus von Melos, Mickey Mouse und ein Filmstar auf einer Leinwand. »Die Bilder sind das Ergebnis eines Wandlungsprozesses, der meist noch nicht beendet ist«, sagt der Künstler. Als Hommage an Baselitz hat Meyer bisweilen auch das »Auf den Kopf-Stellen« eines Motives als Form der Abstraktion eingesetzt.
Die Eröffnung ist morgen um 16.30 Uhr; Infos: % 05221 / 189 689.

Artikel vom 21.10.2005