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FH: Ein »Frustschrei«
gegen Studiengebühren

Uni-Rektorat tendiert zu einem »Ja«


Bielefeld (sas). Mit einem »Frustschrei« haben Studierende der Fachhochschule Bielefeld (FH) gestern gegen die nach ihrer Ansicht drohende Einführung von Studiengebühren protestiert. Etwa 400 angehende Akademiker beteiligten sich an einem Demonstrationszug, der vom Rathaus über den Siegfriedplatz zum FH-Verwaltungsgebäude an der Kurt-Schumacher-Straße führte. Dort ging es dann mit Referaten und viel Livemusik von einer Bühne weiter.
»Unser Ziel ist es, die Studenten aus ihrer Lethargie zu reißen. Viele haben sich offenbar nach dem Motto ÝWir können eh nichts daran ändernÜ damit abgefunden«, erklärt Linda Mieleck vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der FH. Sie geht davon aus, dass das FH-Rektorat auf die Einnahmen aus Studiengebühren nicht wird verzichten wollen, weil dies eine bessere Ausstattung und damit einen Wettbewerbsvorteil bedeuten würde. Tatsächlich hat sich das Rektorat noch nicht dazu geäußert, ob die FH Studiengebühren einführen will (das Wissenschaftsministerium überlässt die Entscheidung darüber den einzelnen Hochschulen). FH-Sprecher Frank-Rüdiger Bürgel geht allerdings davon aus, dass man sich der allgemeinen Entwicklung nicht werde verschließen können.
Ähnlich ist die Situation an der Universität: Auch hier gibt es eine Tendenz zum »Ja«. Kanzler Hans-Jürgen Simm: »Die Hochschulen sind unterfinanziert. Wenn der Staat nicht bereit oder in der Lage ist, das zu ändern, sind Studiengebühren unausweichlich, um die Studienbedingungen verbessern zu können.« Allerdings müsse es parallel dazu ein staatlich finanziertes Stipendiensystem geben. Der Uni-AStA kritisiert die Haltung des Rektorats und sieht eine »Schuldenfalle« auf die Studierenden zukommen.

Artikel vom 21.10.2005