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HSV siegt auch ohne Doll

1:0 bei ZSKA Sofia: Erfolgsgarant Rafael van der Vaart

Sofia (dpa). Auch ohne den gesperrten Trainer Thomas Doll hat der Hamburger SV im Hexenkessel von Sofia in die Erfolgsspur zurückgefunden. Fünf Tage nach der ersten Saison-Niederlage feierte der Bundesliga-Dritte mit dem 1:0 (0:0) bei ZSKA Sofia einen glänzenden Start in die Gruppenphase des UEFA-Cups.

Erfolgreiche Frustbewältigung für das 0:1 am Samstag gegen den VfL Wolfsburg betrieb vor allem Rafael van der Vaart. Der wegen Tätlichkeit für drei Bundesliga-Spiele gesperrte Niederländer erzielte gestern in der 57. Minute mit einem fulminanten 30-Meter-Schuss in den Winkel das Tor des Abends, das dem HSV alle Chancen zum Weiterkommen eröffnet. Allerdings fehlt am 3. November gegen Viking Stavanger der nach der dritten Gelben Karte gesperrte David Jarolim.
Der Sieg über den bulgarischen Serienmeister, der in der 1. Runde Bayer 04 Leverkusen ausgeschaltet hatte, war hochverdient. Die Norddeutschen boten in dem mit 22 000 frenetisch mitgehenden Zuschauern ausverkauften »Stadion der bulgarischen Armee« eine beeindruckende und reife Vorstellung. »Man muss dem Team ein großes Kompliment machen, die Spieler haben es professionell runter gespielt«, urteilte Assistenzcoach Ralf Zumdick, der Doll auf der Trainerbank vertrat. »Wir haben da angeknüpft, wo wir in den letzten internationalen Spielen aufgehört hatten«, sagte Doll und fügte mit Blick auf das Punktspiel bei Borussia Dortmund an: »Wir können jetzt mit breiter Brust in die kommenden Aufgaben gehen.«
Der gesperrte Doll sah von einer Reporterkabine aus, wie seine Formation die ausgegebene Marschroute von Anfang an konsequent umsetzte. In der aufgeheizten Atmosphäre nahmen sie erfolgreich das Tempo aus dem Spiel und ließen die technisch versierten Bulgaren erst gar nicht auf Betriebstemperatur kommen.
Stefan Beinlich sorgte als zentrale Figur vor der Abwehr für Ordnung. Daniel van Buyten imponierte als ruhender Pol in der umformierten Abwehr, in der der gesperrte Khalid Boulahrouz und nach der Pause auch der verletzte Guy Demel fehlte.
Auch mit der Notabwehr behielt der HSV in der zweiten Halbzeit den Überblick. Mehr noch. Die Gäste avancierten zur klar besseren Mannschaft, und van der Vaart sorgte für die verdiente Führung. Von diesem Schock erholte sich Sofia nicht mehr.

Artikel vom 21.10.2005