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»Liegt was in der Luft«

Badminton: BC Ajax wird von Vergangenheit eingeholt


Bielefeld (WB/jm). »Es gibt nur einen Beweis dafür, dass man etwas will - es zu erreichen«. Dieser Sinnspruch Maria von Ebner-Eschenbachs genießt für Badmintontrainer Robert Panasiewicz und den BC Ajax Bielefeld solch gehobene Qualität, dass er auf der Vereins-Homepage ganz oben angesiedelt ist. Geflügelte Worte, die der BC Ajac konzentriert und konsequent mit Leben füllt. Zwei Spieltage sind erst verstrichen, und schon hat der Landesligaaufsteiger die Weichen auf den avisierten Durchmarsch gestellt.
4:0 Punkte, 15:1 Spiele, 31:4 Sätze und den als ärgsten Rivalen eingeschätzten Ortsrivalen TuS Eintracht bereits mit 7:1 gedemütigt. In jener Stunde des Triumphes war Panasiewicz noch nicht mal die ganze Zeit in der Halle zugegen; er musste die Ajax-Reserve gegen Steinhagen als Aushilfsspieler verstärken.
Das entscheidende Plus seines Teams gegenüber dem Rest der Mitbewerber registriert er in der Einstellung. »Die Aktionen unserer Mannschaft sind einfach viel schneller. Wir sind spritziger, fitter«. Die Eintrachtler, die ebenfalls den Sprung in die Verbandsliga anstreben, würden zu wenig für den Wiederaufstieg tun. Dennoch freut sich Robert Panasiewicz nicht zu früh. »Wir haben den ersten Schritt getan. Aber es kann noch einiges passieren«.
Eigentlich haben Panasiewicz und Ajax Bielefeld mit der sportlichen Vergangenheit abgeschlossen, werden jedoch von ihr an diesem Sonntag kurzzeitig eingeholt. Im Landesliga-Meisterschaftsspiel gastiert der Tabellendritte TuS Friedrichsdorf II ab 10 Uhr im Schulzentrum Senne; jener Klub, von dem sie 2003 in Unfrieden geschieden waren und zunächst als Ajax Gütersloh einen Neuanfang gestartet hatten.
Zur Erinnerung: Panasiewicz war hauptamtlicher Trainer beim TuS Friedrichsdorf und führte die 1. Mannschaft bis in die Regionalliga, als interne Querelen zu seiner Kündigung führten. Mit Kira Weddemar, Jacqueline Mazurek, Falko Bittner und Jan Blomeyer nahm die heutige Ajax-Erfolgscrew ebenfalls ihren Hut. Der Pole möchte die Vergangenheit nicht aufwärmen. »Von unserer Seite aus ist die Sache von damals abgeschlossen. Beim Gegner womöglich nicht. Könnte sein, dass ein bisschen was in der Luft liegt«.
Das sportliche Kräftemessen schätzt Panasiewicz als »eher ruhig« ein - zu groß sollte die Dominanz der Ex-Friedrichsdorfer in Bielefelder Reihen sein, die spätestens seit dem Mitwirken von Spitzenspieler Yavuz Yigit - Dritter der Türkischen Meisterschaften im Einzel und Gewinner im Herren-Doppel - längst ein Niveau erreicht haben, das weit jenseits der Landesliga angesiedelt ist.

Artikel vom 21.10.2005