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Kraftakt gegen den Lärm:
Mensa muss leiser werden

Gesamtschule setzt auf Eigenarbeit und Sponsoren


Schildesche (WB/mzh). In einem Kraftakt, mit intelligenten, aber preiswerten Maßnahmen, soll in der Martin-Niemöller-Gesamtschule die Lärmbelastung in der Mensa gesenkt werden. Täglich werden hier Schüler auf 440 Sitzplätzen in drei Schichten beköstigt. Federführend ist der Musik- und Biologielehrer Michael Neugebauer in seiner Eigenschaft als Fördervereinsvorsitzender.
Bislang sitzen die Schüler klassenweise an langen Tischreihen auf Stühlen mit Metallrahmen; der Parkettboden reflektiert den Schall, die Dämmplatten an der Decke haben die Hälfte ihrer Leistungsfähigkeit verloren. Nachhallzeiten in den relevanten Frequenzbereichen Sprache, Besteckklappern und Stühlerücken: 2,5 Sekunden - bei Neubauten sind nur 0,6 Sekunden erlaubt.
Der Masterplan: Die Tischreihen werden in kleine Einheiten aufgelöst, und 25 schallschluckende Stellwände (1,40 Meter hoch) teilen den Raum. Die hohlen Stuhlrahmen werden mit Sand verfüllt. Unter der Decke werden Drahtseile um die Stützpfeiler gespannt, in die 213 laufende Meter »Vorhänge« eingehängt werden. Mit Grünpflanzen gefüllte Kübel wirken ebenfalls schallschluckend.
Ohne Eigenleistung würde das Projekt 30 000 Euro kosten, eine Summe, die um mindestens ein Drittel durch Eigenarbeit gedrückt werden kann. 1000 Euro kommen vom Förderverein, weitere 1000 von der Elternpflegschaft, 5000 Euro flossen von der »Aktion Mensch« an die Apfelstraße.
Neugebauer hofft nun auf lokale Firmen, die durch Geld und Sachspenden die Finanzlücke von maximal 13 000 Euro schließen helfen. Die Feuerwehr muss ebenfalls mitziehen, weil die Mensa Schildesches Feierraum für Vereine ist und jede Sitzordnung ihre eigene Brandschutzmaßnahme erfordert - die geplante Umgruppierung von Tisch und Stuhl harrt noch der feuerpolizeilichen Genehmigung.

Artikel vom 20.10.2005