Von Elke Wemhöner (Text und Foto) Brake (WB). Ein solche Kombination gibt es nicht alle Tage: In der Ev. Kirche Brake treten heute ein goldenes und ein grünes Hochzeitspaar vor den Altar. Und die beiden Bräute sind Schwestern.
Als sich Helga Kienzel (64), geborene Marquardt, und Philipp Betzingen (68) entschlossen, ihre Partnerschaft auch vor dem Altar zu besiegeln, hatte die Braut nur eine Bedingung: »Wir machen das am Tag der Goldhochzeit meiner Schwester.« Gerda Lackner, geborene Marquardt (70), und Egon Lackner (76) waren damit sofort einverstanden - und so gibt es heute eine ganz besondere Doppelhochzeit. Die Goldbraut wird in festlicher Kombination »in Lang« gekleidet sein, die grüne Braut trägt einen schicken Hosenanzug. Gerda Marquardt und Egon Lackner - sie stammt ursprünglich aus Pommern, er aus Ostpreußen - lernten sich in Bielefeld kennen. »Das war bei einem Zeltfest in Sudbrack, bei einem Lakenball«, erzählt Gerda Lackner lachend. Als es dann gefunkt hatte, folgten die Verlobung und dann die Hochzeit - die Braut trug ein weißes Kleid - in der Ev. Stiftskirche. »Die Verwandtschaft wurde mit einem Bus dorthin gefahren. 1955 hatte ja kaum einer ein eigenes Auto«, berichtet Egon Lackner, und seine Frau ergänzt: »Mein Chef von der Schildescher Weberei stellte uns einen schwarzen Mercedes als Brautwagen zur Verfügung.« Helga Kienzel und der Rheinländer Philipp Betzingen kennen sich seit vielen Jahren. Nachdem beide verwitwet waren, fanden sie zusammen. »Als er Silvester um meine Hand angehalten hat, wollte ich erst nicht. Aber nun probieren wir es doch«, sagt Helga Kienzel, die ihrem künftigen Ehemann an Schlagfertigkeit nicht nachsteht. Jeder der beiden bringt ein Kind und zwei Enkel in die Ehe ein und zusammen mit den beiden Töchtern und den drei Enkeln des Goldpaares kommt heute eine große Familie zusammen. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Die grüne Braut wird ihrem Bräutigam nach Neuss folgen.
Drucken