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Glückwünsche
Seit Jahren lagerte bei den Eltern die Kiste mit den gesammelten Briefen und Karten aus Kindheit und Jugend. Irgendwann war es zuviel, es folgte die ultimative Anordnung, die Reminiszenzen zu entsorgen. Schon als sie die Kiste zu ihrem Auto trug - um sie zu Hause in aller Ruhe zu sichten - erklang plötzlich ein »Happy Birthday«. Stimmt ja, eine solche Musikkarte hatte ihr der Großvater doch mal vor einem Jahrzehnt geschickt. Dass die noch funktionierte . . .
Sie tat es. Und wie. Auf dem Heimweg dudelte es von der Rückbank des Autos, ebenso als sie die gesammelte Korrespondenz die Treppe hinauf in die Wohnung trug. Und in der Nacht schreckte gar der Göttergatte von den musikalischen Geburtstagswünschen auf. Punkt 2.21 Uhr, sagte ihm der Blick auf den Wecker, klang »Happy Birthday« durch die Wohnung. Die Mühe, die vorlaute Karte aus der Kiste zu fischen, machte er sich aber nicht: Er schob einfach alles ins Kinderzimmer ab. Töchterchen ist ja erst wenige Wochen alt. Die würde, dachte er, ein etwaiges Dudeln wohl nicht stören. Und wenn doch, würde die Mama ja vom Kindergreinen wach werden und sicher zur Tat schreiten. Worauf er beruhigt einschlief. Sabine Schulze
Verlustbringende
Beteiligungen
Bielefeld (MiS). Die Stadthalle fährt Verluste ein, die Kunsthalle ebenso, aber auch »moBiel«. Allesamt sind sie direkte oder indirekte Beteiligungen der Stadt Bielefeld. Die Detmolder Bezirksregierung hat die Stadt jetzt aufgefordert, solche Beteiligungen nach dem Nothaushaltsrecht zu behandeln, das für die Verwaltung gilt.
Joachim Berens, Leiter des städtischen Amtes für Finanzen und Geschäftsführer der städtischen Beteiligungsgesellschaft BBVG, sieht den Hinwies der Bezirksregierung als Aufforderung, dort wirtschaftlicher zu arbeiten. »Das geschieht bereits. Verluste bei der Stadthalle und bei moBiel konnten inzwischen deutlich reduziert werden.«

Einer geht durch
die Stadt...
. . . und trifft einen älteren Herrn, der offensichtlich fasziniert nach schräg oben starrt. Einer folgt seinem Blick - und bleibt ebenfalls stehen. Binnen weniger Minuten haben sich fünf, sechs weitere Passanten versammelt. Erstaunt bis ängstlich, je nach Naturell. Denn hoch droben, im fünften Stock auf einem schmalen Fenstersims, putzt eine Katze ihr Fell. Seelenruhig. Sie weiß wohl, dass sie neun Leben hat, vermutet EINER

Artikel vom 21.10.2005