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Paffett setzt sich
die Krone auf

Mercedes-Festspiele in Hockenheim

Hockenheim (dpa). Mercedes-Pilot Gary Paffett hat seine glänzende Saison mit dem erstmaligen Titelgewinn beim Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) gekrönt.
Der 24 Jahre alte Brite unterstrich bei den Mercedes-Festspielen auf dem Hockenheimring mit einem dritten Platz seine Top-Qualitäten. Zugleich glückte Paffett beim Saisonfinale die Revanche für die schmerzhafte Vorjahresniederlage. »Unglaublich! Das war ein Superjahr«, jubelte der neue Mercedes-Star. Jubilar Bernd Schneider feierte bei seinem 200. DTM-Rennen seinen 39. Sieg vor Markenkollege Jamie Green und sorgte für das Tüpfelchen auf dem »i« beim Dreifacherfolg des Stuttgarter Automobilkonzerns, der auch die Markenwertung gewann.
Auch ein Trick beim Boxenstopp nützte Audi-Konkurrent Mattias Ekström nichts, um den Titel doch noch verteidigen zu können. Die Rennleitung nahm den Schweden zunächst aus der Wertung, weil das Audi-Team die beiden obligatorischen Reifenwechsel reglementswidrig auf ein Mal vorgenommen hatte. Er wurde später dann doch »begnadigt«, aber Platz sieben nütze nichts mehr. »Glückwunsch an Gary, auch wenn er ein Brite ist«, gratulierte Ekström mit einem Augenzwinkern. Hinter Paffett (84 Punkte) musste sich der 27 Jahre alte Skandinavier (69) mit deutlichem Abstand mit Gesamtplatz zwei begnügen.
»Gary war der Mann des Jahres«, lobte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug seinen beim Finale klug und ohne jedes Risiko fahrenden Schützling. Als Dank für den Titelgewinn erhält Paffett nächste Woche einen Formel-1-Test im Silberpfeil. »Ich würde gerne den DTM-Titel verteidigen, aber die Formel 1 ist das, wovon man träumt«, deutete der neue Champion an, dass er bei einem entsprechenden Angebot gerne in den Grand-Prix-Sport aufsteigen würde. Als nächster Höhepunkt steht jedoch erst einmal die Hochzeit mit seiner Lebensgefährtin an.
Für Heinz-Harald Frentzen (Mönchengladbach) endete die Saison mit einem schweren Unfall. Der Mönchengladbacher Opel-Pilot krachte in der 31. Runde mit voller Wucht seitlich in die Reifenstapel und musste vom Rettungsteam geborgen werden. »Heinz-Harald ist ansprechbar«, sagte Opel-Rennleiter Volker Strycek. Frentzen wurde per Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen.

Artikel vom 24.10.2005