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Anker-Belegschaft
hofft auf Gespräche

Betriebsrat will mit Torex verhandeln

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Die schroffe Absage der Berliner Torex-Zentrale hat die Anker-Belegschaft nicht entmutigt. Die Bielefelder hoffen vielmehr, dass es eine weitere Gesprächsrunde mit den neuen Eigentümern geben wird.

Post vom Betriebsrat des Bielefelder IT-Kassenspezialisten Anker bekommt in den nächsten Tagen nicht nur das Berliner Torex-Management unter Führung von Jeroeld Boon und dem Integration-Manager Thomas Pasold, der den Standort Bielefeld für die neuen Eigentümer abwickeln soll. IG-Metall-Sekretär Hans-Jürgen Wentzlaff erwartet auch eine Reaktion aus der englichen Torex-Zentrale in Oxfordshire, wo man Christopher Moore in der Chefetage über die viel zu frühe Entscheidung einer Standortverlagerung von Bielefeld nach Berlin informieren wolle.
Torex hatte sich am Wochenende zur Betriebsverlagerung entschlossen, dies am Montag in Bielefeld mitgeteilt. Hier sollen jetzt mehr als 135 Stellen abgebaut werden. Der Abbruch der Gespräche durch den Arbeitgeber, vertreten durch Jeroem Boon, habe in elementarer Weise gegen die im Betriebsverfassungsgesetz verankerten Pflichten des Arbeitgebers verstoßen, versichert Wentzlaff, der die Anker-Arbeitnehmer in dem äußerst komplizierten Verfahren fachlich berät. Ein Jurist ist ebenfalls eingeschaltet.
Nach Ansicht der Gewerkschaft war die Informationsphase bei Torex noch gar nicht eingeleitet, da gab es schon die Absage an Bielefeld. Hier konnte man bislang nicht einmal reagieren. Immerhin hatte bis Freitag (14. Oktober) noch die neue Torex-Zentrale in Bielefeld sein sollen. Über Personalabbau, der mit Verlegung zu Anker im Gesamtunternehmen Torex (552 Mitarbeiter) verbunden gewesen wäre, hatte sich die IG Metall über Gehalt und Arbeitszeit verhandlungsbereit gezeigt.

Artikel vom 20.10.2005