Zweites Standbein kostet Konzern 1,7 Milliarden Euro
Hannover (dpa). Die milliardenschwere Übernahme der kanadischen Reederei CP Ships durch den TUI-Konzern ist nahezu perfekt.
Der Touristikkonzern TUI hält 89,1 Prozent an der kanadischen Reederei CP Ships. CP-Aktionäre, die gut 84 Millionen Aktien halten, hätten das Angebot angenommen, teilte TUI gestern in Hannover mit. Damit machten sie den Weg frei: Die TUI-Schifffahrtstochter Hapag-Lloyd kann mit der Übernahme von CP Ships im rasant wachsenden Containergeschäft zur Nummer fünf in der Welt aufrücken. Die TUI will den Zusammenschluss bis zum Jahresende unter Dach und Fach bringen. TUI hatte bereits angekündigt, beim Erwerb von mehr als 90 Prozent die verbliebenen Anteilseigner zwangsweise abzufinden. Da dieses Ziel nun knapp verfehlt wurde, will der Konzern eine Versammlung der CP Ships-Aktionäre einberufen, um über einen Zusammenschluss zu entscheiden, durch den TUI 100 Prozent der CP Ships-Aktien erwerben würde. »Mit der erfolgreichen Akquisition von CP Ships bauen wir unsere Schifffahrt zum Global Player aus und stellen den Konzern auf eine zweite ertragreiche Säule«, erklärte TUI-Konzernchef Michael Frenzel. Er will mit der Übernahme die Schifffahrt, das zweite Standbein des Unternehmens neben dem Tourismus, konsequent weiter ausbauen. Mit der Touristik erlöst TUI derzeit drei Viertel seines Umsatzes. »In beiden Märkten arbeitet die Zukunft für uns. Wir sind auf dem richtigen Weg«, sagte Frenzel seinerzeit. Alle notwendigen kartellrechtlichen Genehmigungen liegen bereits vor. Die EU-Kommission hatte vor einer Woche die Transaktion im Wert von 1,7 Milliarden Euro mit Auflagen gebilligt. TUI will CP Ships mit Hapag-Lloyd verschmelzen. Zur Finanzierung des Geschäfts hatte die TUI eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Die Kaufofferte für die CP-Ships-Aktionäre hatte einem Barangebot von 21,50 Dollar je Aktie entsprochen. Die Annahmefrist war in der Nacht zu Mittwoch abgelaufen. TUI will die Aktien von CP Ships heute übernehmen, berichtete das Unternehmen weiter. Die Aktionäre sollen am 25. Oktober ausgezahlt werden.
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