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Zimmermädchen
mit Absichten

Stefanie Stapenbecks schönster Dreh

Von Patrick Poch
ZDF, 20.15 Uhr: Die Bahn-Anreise von Berlin an den Drehort auf der Nordseeinsel Amrum hat so lange gedauert wie ein Flug nach Südamerika.
Reif für die Insel: Stefanie Stapenbeck auf dem Weg nach Amrum. Foto: ZDF

Das Wetter war unberechenbar, der Wind arktisch. Und die Arbeitstage? Endlos lang! »Das Zimmermädchen«, heute als »Film der Woche im Zweiten« - ein Katastrophendreh?Ê Keineswegs:Ê »Es war die schönste Drehzeit meines Lebens«, schwärmt Stefanie Stapenbeck, die Hauptdarstellerin. Trotz heftiger Erkältung hat sie sich täglich riesig auf die Arbeit gefreut, so gut hat die Zusammenarbeit mit Regisseur Matthias Tiefenbacher und dem Rest des Teams funktioniert.
Die Roman-Adaption von Annegret Helds Vorlage erzählt eine melancholische, aber auch komödiantische Sommergeschichte: Die Studentin Carla (Stefanie Stapenbeck) ist 23 Jahre alt, aber noch immer Jungfrau. Das muss sich schleunigst ändern, findet sie und freut sich auf ihren Ferienjob als Zimmermädchen auf Amrum. Hier will sie sich einen Hotelgast »schnappen«. Ihre Wahl fällt auf den 45-jährigen Arzt Dr. Pietras (Axel Milberg). Doch der steckt in einer Lebenskrise...
»Ja, es gab mal eine Zeit, da fand ich ältere Männer unheimlich attraktiv«, erzählt Stefanie Stappenbeck. »Da war ich Anfang 20, so wie im Film, und die Jungs um michÊ herum unerträglich.« Heute zieht die 31jährige Gleichaltrige vor: »Ich bin frisch verliebt«, verrät sie. Der Auserwählte wohnt wie sie in Berlin, ist 36 Jahre alt und arbeitet als Kaufmann.Ê
Nicht nur privat scheint alles bestens, auch beruflich läuft für die gebürtige Potsdamerin alles wie am Schnürchen: Bereits als elfjährige Schülerin wurde sie entdeckt, spielte in DEFA-Filmen, später auch Theater an Bühnen in Hamburg und Berlin. Auch auf der Kinoleinwand ist die blonde Frau mit der Stupsnase Zuhause, etwa inÊ »Jena Paradies« (2004) oder »Barfuss« (2005). Und das alles ohne echte Ausbildung: »Ich bin da eher reingerutscht.«
Fans dürfen sich bereits auf weitere Filme freuen: Die Tragikomödie »Komm näher« soll im Frühjahr 2006 in die Kinos kommen, die beiden TV-Filme »Vier Töchter« und »Unter Strom« sind bereits abgedreht.

Artikel vom 24.10.2005