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Brennecke gönnt Herz nichts Gutes

Handball: TSG-A-Jugend und Coach Räber freuen sich auf Gummersbach

Bielefeld (WB-tb/jm). Eine Woche nach dem ersten Punktverlust der noch jungen Saison brennt Verbandsligist TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck auf Wiedergutmachung. Zu Gast ist die Mannschaft des Ex-97ers Tobias Herz, Sparta Münster. Doch auch bei den anderen Bielefelder Teams stehen interessante Aufgaben ins Haus.

»Wir sehen uns ja eh jede Woche«, wiegelt TuS 97-Coach Frank Brennecke das Besondere am Spiel gegen Herz und Münster ab, schränkt aber grinsend ein: »Diesmal gönne ich ihm nichts Gutes.« Der grippegeschwächte Übungsleiter setzt seine Mannschaft vor dem Heimspiel unter Druck: »Ein Heimsieg ist Pflicht.« Schließlich müsse man als Aufstiegsaspirant eine Mannschaft aus dem Tabellenmittelfeld bezwingen. Personell kann Frank Brennecke gegen Herz und Co fast aus dem Vollen schöpfen. Fragezeichen stehen allerdings hinter den Einsätzen von Jörn Boeckstiegel (Finger), Heiko Eggert und Henning Duderstadt (beide Grippe).
Erst vergangene Woche hatte die HSG Schröttinghausen/Babenhausen mit Friesen Telgte den Tabellenführer der Landesliga zu Gast und gestürzt. Jetzt geht es erneut gegen den Primus. Aufsteiger TuS Brockhagen, trainiert von Uwe Sonntag und mit dem ehemaligen Bielefelder Zweitligaspieler Lars Deppe im Rückraum, hat sich mit bislang 7:1 Punkten an die Spitze geworfen. Für HSG-Trainer Michael Brennemann keine Überraschung: »Die waren schon vor der Saison mein Meisterschaftsfavorit.« Nicht nur deshalb schätzt er Brockhagen als »eine Nummer stärker als Telgte« ein. Seine Mannschaft, immerhin nur zwei Punkte hinter Brockhagen, sei zwar gerade auswärts in der Außenseiterposition. »Aber wenn wir so spielen, wie in der ersten Hälfte gegen Telgte, dann sind wir nicht chancenlos«, so Brennemann.
Bei den Frauen kommt es in der Landesliga zum Nord-Süd-Gipfel: Aufsteiger SV Brackwede empfängt in der Sporthalle an der Rosenhöhe den TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck. Erst vor wenigen Wochen konnten die Südstädterinnen den innerstädtischen Vergleich im Pokal für sich entscheiden. Doch SVB-Coach Olaf Grintz wertet das nicht als psychologischen Vorteil: »Jöllenbeck ist vorgewarnt und gibt vielleicht ein paar Prozent mehr.« TuS 97-Trainerin Tanja Höner geht von einem engen Spiel aus, bei dem die Tagesform entscheidet. Allerdings sieht sie leichte Vorteile bei ihrer Mannschaft.
Knapp 400 Reisekilometer und dann mit leeren Händen zurück aus dem Bergischen Land - so könnte sich für den A-Jugend-Regionalligisten TSG Altenhagen-Heepen die Dienstreise am Sonntag zum VfL Gummersbach (Anpfiff: 16 Uhr) gestalten.
Doch das noch punktlose Schlusslicht wirft die Flinte nicht vorzeitig ins Korn - im Gegenteil. Trainer Martin Räber freut sich auf das Treffen in der altehrwürdigen Eugen-Haas-Sporthalle, wo er vor knapp zwei Jahrzehnten als Torhüter des TBV Lemgo selber so manche Schlacht geschlagen hatte.
Die Rückkehr von Daniel Meyer hat der TSG spürbar Sicherheit zurückgegeben. Da derzeit einzig Sören Obst (Grippe) gesundheitlich angeschlagen ist, fängt die Saison für den Bielefelder Nachwuchs jetzt erst richtig an. »Zusammenhalten und am Rießen reißen. Wir müssen mal irgendwie anfangen zu punkten«, bittet er sich vollste Konzentration aus.
Auch wenn Gummersbach favorisiert ist, so weiß Räber doch ein probates Mittel, um mögliche taktische oder technische Defizite wettzumachen. »Zukindest kämpfen. Hinter jedem Ball herlaufen«, will Räber die passende Einstellung sehen. Daran hatte es zuletzt oft gehapert, und deshalb musste die TSG schon bitteres Lehrgeld zahlen. Räber: »Wir spielen in der Regionalliga. Der ein oder andere Spieler hat die Umstellung noch nicht so ganz hingekriegt«.
In der Vorbereitung hatten die Bielefelder mit dem Traditionsverein schon einmal die Klingen gekreuzt. Beim A-Jugendturnier in Emsdetten-Wanne war Gummersbach mit 13:11 siegreich.

Artikel vom 22.10.2005