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TBV will sich nicht
ablenken lassen

Zur Einweihung ist der Sieg das Ziel

Von Mario Brink
Lemgo (WB). Dem Handball-Bundesligaspiel des TBV Lemgo gegen die HSG D/M Wetzlar an diesem Samstag (Anpfiff 19 Uhr) würde normalerweise niemand größere Bedeutung beimessen - wenn da nicht die Eröffnung der neuen Lipperlandhalle wäre.

5000 Besucher wollen im ausverkauften »Schmuckkästchen« dabei sein, wenn die Schützlinge von Trainer Volker Mudrow auf die Hessen treffen - ohne deren Cheftrainer. Denn am Freitag haben sich die Wege von Martin Schwalb und der HSG D/M Wetzlar getrennt. »Wir haben den Vertrag mit Martin mit sofortiger Wirkung aufgelöst«, sagte Wetzlars Manager Rainer Dotzauer. Der 42-Jährige wird beim Hamburger SV Nachfolger von Christian Fitzek, der am Montag beurlaubt worden war. Schwalb sitzt bereits an diesem Samstag in Wilhelmshaven auf der HSV-Bank. Wetzlar will bis zum Dienstag einen neuen Trainer präsentieren. In Lemgo betreut Co-Trainer Axel Spandau den Tabellen-Fünfzehnten.
»Natürlich freuen wir uns alle, zum ersten Mal in dieser Saison an vertrauter Stelle spielen zu können. Wir dürfen uns aber nicht durch Nebensächlichkeiten ablenken lassen und werden den Fokus daher nur auf das Spiel richten«, warnt Nationalspieler Florian Kehrmann davor, sich von den ganzen Feierlichkeiten rund um die neue Halle anstecken zu lassen.
Mit der HSG D/M Wetzlar stellt sich eine Mannschaft vor, die bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Trotz der zwischenzeitlichen Verpflichtung Schwalbs dümpeln die Hessen im Tabellenkeller herum. Keine befriedigende Situation für den sportlichen Leiter Reiner Dotzauer. Der Wetzlarer »Macher« erwartet schnellstens eine positive Entwicklung. Die Hessen wissen allerdings ihr derzeitiges Spielerpotential einzuschätzen. Das Team weiß, dass die Trauben in Lemgo hoch hängen. Deshalb hat es auch nicht gerade einen Sieg gegen die Zerbe und Co. eingeplant.
Die Lemgoer Spielern wissen natürlich, dass die HSG D/M Wetzlar unter Druck steht. Dennoch schätzen sie den Kader stärker ein als er der Tabellenplatz aussagt. »Das ist wie mit einem angeschlagenen Boxer. Du denkst, den hast du voll im Griff, und plötzlich schlägt er zurück«, meint Florian Kehrmann. Der Rechtsaußen glaubt, dass es ein hartes Stück Arbeit für den TBV Lemgo wird, weil der Kader einmal mehr sehr dünn ist. So werden mit Markus Baur, Logi Geirsson, Daniel Stephan und Sebastian Preiß gleich vier Spieler ausfallen.

Artikel vom 22.10.2005