20.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Nachgebessert - doch
Knackpunkte bleiben

Keine »Einhausung« an der »Windflöte«


Doch es bleiben Knackpunkte: l So sei die A 33-Ausfahrt Buschkampstraße erheblich von Gütersloh kritisiert worden, weil eine deutliche Steigerung des Kraftfahrzeugaufkommens - von täglich 7500 auf 10500 - für Friedrichsdorf prognostiziert worden sei. Wie die Gütersloher, so habe die Bezirksvertretung Senne am 4. November 2004 gleichfalls für einen Verzicht der Abfahrt votiert.
»Allerdings ist sich der Rat der Stadt Bielefeld nicht immer einig mit der Bezirksvertretung Senne«, meinte Kronsbein. Denn genau eine Woche später habe dieser für die Abfahrt gestimmt. Und die soll nun realisiert werden, »weil ein Großbereich der unmittelbaren Planungsgemeinde« (das sind 16 Straßenabschnitte in Bielefeld) von einer solchen Abfahrt durch eine Minderbelastung profitiert. Lediglich fünf Straßenabschnitte würden durch die Abfahrt mehr belastet.
l Auch auf den Anschluss der A 33 an den Ostwestfalendamm könne nicht verzichtet werden - auch wenn der Hof Hambrink wegen des Kreuzes völlig überplant werden und deshalb weichen müsse. Denn noch näher an die Siedlung »Heimchen« könne man mit der Trasse nicht herangehen. Kronsbein: »Die käme außerdem zu dicht an die vorhandene Bahnlinie heran; eine größere Überführung müsste gebaut werden.«
Allerdings werde das südöstliche Ohr des Kreuzes kleiner - wegen eines schützenswerten Waldbereichs. Für die Siedlung »Heimchen«, bei der die Lärmbelastungsgrenzen durch den A 33-Bau zwar nicht überschritten werden und deshalb vom Gesetzgeber auch kein Lärmschutz vorgesehen ist, gibt es dennoch einen solchen.
Kronsbein: »Die Siedlung ist jetzt schon erheblich durch den Verkehr auf der B 68 und die Eisenbahn beeinträchtigt. Durch die A 33 kommt eine weitere erhebliche Beeinträchtigung hinzu, so dass ein so genannter Lärmsummenpegel gebildet werden kann. Und der rechtfertigt die Kosten von 450000 Euro für eine 450 Meter lange und vier Meter hohe Lärmschutzwand.«
l »Nachgebessert« wurde auch im Bereich Bockschatzwald. Hier war zunächst kein Lärmschutz vorgesehen, was von zahlreichen Einwendern, vielen Fachbehörden und der Stadt kritisiert wurde. Diese Kritik sein von der Bezirksregierung aufgenommen worden, da dieses Naherholungsgebiet für den Bielefelder Süden eine einzigartige Bedeutung habe.
650000 Euro wird die vorgeschlagene Lärmschutzwand kosten. Diese Kosten seien nicht unverhältnismäßig groß, betrachte man den angestrebten Zweck, damit den Bürgern ein überaus wichtiges Naherholungsgebiet zu erhalten. Zudem sei noch 1993 in einer Umweltverträglichkeitsstudie die jetzige Trassenführung der A 33 deshalb abgelehnt worden, weil durch sie erhebliche Beeinträchtigungen für Bockschatzwald ausgingen.
l Ganz anders die gewünschte »Einhausung« der Trasse an der Windflöte. Hier werden die Grenzwerte von 49 Dezibel bei Nacht und 59 Dezibel bei Tag nicht überschritten. Ein ein solches Bauwerk würde aber mit 35 Millionen Euro zu Buche schlagen. »Die sind nicht zu rechtfertigen«, betonte der Verfahrensleiter. »Für die betroffenen Bürger ist das bitter.«
Und auch die Leichtbaukonstruktion der Firma Goldbeck für 16 Millionen Euro, die die Stiftung Rieselfelder in die Diskussion gebracht hatte, sei aus Brandschutzgründen nicht zulässig sowie technisch nicht möglich.

Artikel vom 20.10.2005