Klaus Stegmann zeigt von Sonntag an bis zum 20. November mehr als 60 seiner Werke im Ausstellungspavillon der »Brackweder Kulisse«.Foto: Paul Siegfried Schulz
»Kellner hat den Anschlag überlebt«
Klaus Stegmanns Verhältnis zu Bali - Sonntag Ausstellungseröffnung
Brackwede (pss). »Dass Menschen anderen so viel Leid antun, finde ich entsetzlich«, sagt Klaus Stegmann. Und meint besonders den jüngsten Terroranschlag auf Bali, bei dem etwa 30 Menschen den Tod fanden und 130 verletzt wurden.
Stegmann hat zu diesem Anschlag eine ganz persönliche Beziehung, ist Bali doch so etwas wie seine zweite Heimat. Dort lebt und arbeitet er mehrere Wochen im Jahr. Mehr noch: In dem Lokal, in dem eine der drei jüngsten Bomben hochging, geht er immer essen, wenn er auf Bali ist und das touristische Zentrum besucht. So war er 14 Tage vor dem Terroranschlag in diesem Lokal, in dem er bereits bekannt ist und auch »seinen« Kellner gut kennt. »Der ist tot«, sei sein erster Gedanke gewesen, als er in Brackwede von dem heimtückischen Anschlag erfahren hat. Doch dann habe er den Mann in einem Fernsehbericht gesehen, mit Handy am Ohr telefonierend. »Ich war erleichtert und froh, dass er überlebt hat«, sagt Stegmann. Und kündigt an, im Januar wieder zusammen mit seiner Frau nach Bali zu fliegen. Schon, um den Menschen dort seine Solidarität zu zeigen, an ihrer Seite zu stehen. Auch nach dem ersten Anschlag vor fast genau drei Jahren sei er wieder nach Bali geflogen, ebenfalls im Januar. Damals hatte es 202 Tote gegeben. Die Insel mit ihren Menschen gebe ihm Kraft und Energie - und natürlich unendlich viele künstlerische Eindrücke, die er dann verarbeitet. »Ich bin stets voller Energie, wenn ich von Bali nach Brackwede zurückkehre«, spricht er der Insel eine besondere Wirkung zu. Kraft für das, wofür er weit über die Grenzen Bielefelds hinaus bekannt ist - für das Malen. Der frühere Schulleiter der Brocker Grundschule zeigt eine Auswahl seiner Arbeiten aus den vergangenen zehn Jahren von Sonntag, 23. Oktober, an im Ausstellungspavillon der »Brackweder Kulisse« an der Germanenstraße 22. Neben den farbintensiven und kräftigen Acrylbildern sind auch Mischtechniken und Aquarelle zu bewundern. Eröffnet wird die sehenswerte Ausstellung am Sonntag um 11.15 Uhr im Ausstellungspavillon. Für die musikalische Begleitung sorgen Tim Henning Lüttge (Querflöte) und Idan Greenboim (Klavier). Die Ausstellung ist dann bis zum 20. November werktags von 16 bis 19 Uhr sowie sonntags und feiertags von 11 bis 18 Uhr zu sehen (weiterer Bericht folgt).
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