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Buchmesse ist eröffnet

Preisverleihungen als Programm-Klammer


Frankfurt/Main (dpa). In wirtschaftlich durchwachsener Stimmung trifft sich seit gestern die Verlagsbranche zur 57. Frankfurter Buchmesse. Die allgemeine Konsumzurückhaltung wirke sich nach wie vor negativ auf den Buchhandel aus, sagte der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Dieter Schormann zur Eröffnung. Allenfalls ein Plus von ein oder zwei Prozent für das Jahr halte er für möglich, sagte Schormann, der zum Jahresende seinen Posten abgibt.
Der Präsident des Deutschen PEN-Zentrums, Johano Strasser, prangerte zum Auftakt der Messe 700 internationale Fälle der Verfolgung von Schriftstellern, Journalisten und Verlegern allein im ersten Halbjahr 2005 an. 15 seien getötet worden, 12 seien verschwunden, 10 entführt worden.
Aber nicht nur arabische, asiatische und südamerikanische Staaten seien betroffen, sagte Strasser. Im Kampf gegen den Terrorismus sei es auch in westlichen Demokratien zu Eingriffen gekommen.
Am Vorabend der Messe war, wie berichtet, erstmals der Deutsche Buchpreis verliehen worden. Er ging an den österreichischen Autor Arno Geiger. Schormann sagte, die Preisverleihung bilde mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, der zum Messeende am Sonntag an den türkischen Schriftsteller Orhan Pamuk vergeben wird, die »kulturelle Klammer« der Buchmesse.

Artikel vom 19.10.2005