Von Stephan Arend Bielefeld (WB). »Ich beende meine Karriere. Aber vielleicht spiele ich ja Futsal.« Was Carsten Lochmüller vor einigen Monaten noch scherzhaft verkündete, wird nun Wirklichkeit.
Als »Locher« im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT von der Gründung der Futsal-Liga Wind bekam, war er sofort Feuer und Flamme. Der jetzige Trainer des Bezirksligisten VfL Ummeln ließ seine Kontakte in der heimischen Fußball-Szene spielen. Die Resonsanz war so groß, dass Lochmüller in nur wenigen Tagen einen Kader von knapp 30 Spielern zusammengestellt hatte. Ehemalige Halbprofis und Profis wie Stefan Studtrucker, Roland Kopp (beide früher DSC Arminia), Rainer Borgmeier (Schalke 04) und Meik Tischler (noch immer für TSV Amshausen am Ball) wollen beim körperlosen Hallenkick an alte Glanzzeiten anknüpfen. Mit Oliver Nestmann (TuS Solbad), Steffen Buch (SC Halle), Sören Kapelski und Martin Schmidt (beide Spvg. Steinhagen) zählen lauter alte Bekannte zu den Spielern - sofern die Futsal-Termine nicht die Verpflichtungen bei ihren Vereinen beeinträchtigen. Da viele Akteure noch aktiv sind, ist von Anfang an bewusst mit einem großen Kader geplant worden. Teamchef Carsten Lochmüller, der nach langer Verletzungspause auch wieder aktiv ins Geschehen eingreifen wird, hat sein Team mittlerweile für die Futsal-Liga des Westdeutschen Fußball-und Leichtathletik-Verbandes angemeldet. Insgesamt zehn Mannschaften aus Nordrhein-Westfalen kämpfen in den Wintermonaten um den Titel und um die Fahrkarte zur Deutschen Meisterschaft. Dort winkt sogar die Qualifikation für den UEFA-Cup. Der Weg auf die internationale Bühne ist aber weit und beschwerlich. »Futsal ist zwar Hallenfußball, aber eine eigene Sportart. Es gibt in Deutschland einige Experten, die das Spiel schon seit Jahren perfektionieren«, hat sich »Locher« schlau gemacht und erwartet starke Gegner. Einen ersten Eindruck von der Qualität der Konkurrenz will sich das neue Team schon bald machen. Eine Einladung zu einem Freundschaftsspiel liegt bereits vor. Der erste Spieltag steigt am 3. Dezember. Die »Manager« des heimischen Teams Frank Pietsch (Ummeln) und Jörg Bialik (Altenhagen) kämpfen derzeit darum, die Auftaktveranstaltung nach Bielefeld zu holen. Wie ernst es Carsten Lochmüller und seine Mitstreiter meinen, unterstreicht folgende Tatsache: Die heimischen Futsal-Pioniere werden einen eigenen Verein gründen. Wie praktisch, dass in André Ballay (Spvg. Steinhagen) ein Rechtsanwalt mit von der Partie ist. Auch der name steht bereits fest-Êbleibt nur zu hoffen, dass er auch Programm wird. Der 1. FC Bielefeld 05 - »Ostwestfalens Gloria« wird die Region auf der deutschen Futsal-Landkarte verewigen.
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