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Blick in die Geschichte

In Spitzenzeiten bis zu 400 Beschäftigte


Jahrzehntelang markantes Wahrzeichen auf dem Verwaltungsgebäude war der nachts blau leuchtende Schriftzug der Eisenwerke Heinrich Schilling (EHS). Das Unternehmen wurde 1884 als Eisengießerei gegründet, goss zunächst nur Grauguß für die umliegenden Maschinenbaubetriebe.
Später kam die Produktion von Armaturen für die Wasser- und Abwasserversorgung sowie für den chemischen Bereich und für die Kraftwerkindustrie hinzu. Mit dem Zukauf von Stahlguss ging eine Ausweitung der Produktion einher. In den Spitzenzeiten der 50er und 60er Jahre beschäftigte das Unternehmen bis zu 400 Mitarbeiter. In den 90er Jahren wurde die erste und modernste Ballenformanlage in Deutschland bei Schilling installiert, deren Effektivität war so groß, dass sie nur an zwei Tagen in der Woche ausgelastet war.
Trotz Modernisierung der Gießerei und Verlagerung der Gussproduktion waren die wirtschaftlichen Schwierigkeiten unübersehbar. Schließlich wurde EHS an die Gruppe Ludwig Frischhut in Pfarrkirchen verkauft, ging dann an die Deutsche Armaturen AG (DA AG) in Remscheid. Die verlagerte die Produktion nach Magdeburg, mit einer kleinen Mannschaft führte die IKA GmbH in Ummeln bestimmte Fertigungen weiter.
Schließlich wurde die gesamte Armaturensparte an die US-Firma Tyco International veräußert. Die schloss im Rahmen einer Konsolidierungsphase große Teile der DA AG. Damit war auch die 121-jährige Firmengeschichte des Eisenwerks Schilling in Sennestadt besiegelt.

Artikel vom 20.10.2005