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»Nicht ad
acta legen«

Feinstaub in Schulen


Bielefeld (bp). Zu Beginn des neuen Schuljahres hatte das städtische Schulamt in Schreiben an die Schulen empfohlen, Mädchen und Jungen nicht mehr ihre Klassenzimmer fegen zu lassen. Grund: Feinstaubmessungen in Berliner Schulen (das WB berichtete). Allerdings: Für Feinstaubbelastungen existieren keine Grenzwerte.
Dr. Inge Schulze (Grüne), selbst Lehrerin, kritisierte gestern im Werksausschuss Immobilienservicebetrieb (ISB): »Die Berliner Messungen zeigen Werte an, die man an Straßen nicht tolerieren würde, aber Kinder müssen das aushalten.« Nicht zu fegen sei allerdings keine Lösung. Inge Schulze: »Schließlich werden die Klassenzimmer nur alle zwei Tage professionell feucht aufgewischt - soll es in der Zwischenzeit dreckig bleiben?« Als ihre Anregung, wenigstens an einer Bielefelder Schule Feinstaubmessungen durchführen zu lassen, um eigene Werte zu bekommen und daraus Handlungsempfehlungen ableiten zu können, auch aus finanziellen Gründen abgelehnt wurde, kritisierte sie: »Erst macht die Verwaltung die Pferde scheu und dann steckt sie den Kopf in den Sand.« Klaus Rees (Grüne): »Mit den Besorgnissen von Eltern muss man in der Verwaltung anders umgehen, darf die Sache nicht einfach ad acta legen.«
Hans-Jürgen Franz (SPD) mahnte: »Kein Einzelaktionismus.« Ralf Nettelstroth (CDU) erinnerte: »Messergebnisse sind doch gar nicht einzuordnen.«

Artikel vom 19.10.2005