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Bezirksämter stehen
weiter auf Einsparliste

Auch Erhalt anderer Einrichtungen wird geprüft


Bielefeld (MiS). Auch nach den jüngsten Beratungen über die künftigen Etat-Leitlinien der Stadt scheinen die Fraktionsspitzen im Rathaus daran festhalten zu wollen, die Bezirksämter Senne, Dornberg und Gadderbaum zu schließen. Allerdings sollen zusätzlich weitere städtischen Ämter auf den Prüfstand. Neben dem Sportamt, deren Aufgaben vom Stadtsportbund wahrgenommen werden könnten, gehören dazu auch das Amt für Personal, Organisation und Zentrale Leistungen sowie die städtische Öffentlichkeitsarbeit. Auf diese Weise soll auch dem Eindruck entgegen gewirkt werden, die Verwaltung wolle nur »in der Fläche« sparen.
Nachdem am Freitag in Senne eine Protestaktion gegen die Schließung des dortigen Bezirksamtes stattgefunden hatte, überreichten gestern Vertreter der Interessen- und Werbegemeinschaft Gadderbaum Oberbürgermeister Eberhard David (CDU) eine Liste mit 387 Unterschriften für den Erhalt des »Bezirks-Rathauses« an der Deckertstraße. »Gerade für die älteren Menschen ist das Bezirksamt eine wichtige Anlaufstelle«, sagte IWG-Sprecherin Elisabeth Bangel.
David äußerte Verständnis für die Position der Bürger, verwies aber darauf, dass er das Gesamtinteresse der Stadt im Auge behalten müsse: »Die Haushaltssituation verschlechtert sich Tag für Tag.« Keineswegs aber solle der Bürgerservice vor Ort eingeschränkt, durch die von ihm vorgeschlagene »Shop-in-Shop«-Lösung für die Bürgerberatungen sogar noch deutlich verbessert werden. David betonte auch, dass er zwar über die Filialen der Bürgerberatung selbst entscheiden könne, für die Schließung von Bezirksämtern aber ein Ratsbeschluss erforderlich sei.
Trotz der neuerlich aufgetretenen Finanzlücken (das WESTFALEN-BLATT berichtete) sind die Fraktionsspitzen bemüht, aus den »Leitlinien«, die am 27. Oktober verabschiedet werden sollen, nicht ausschließlich eine Sparliste zu machen. An Investitionen, etwa in die Schulbausanierung, soll festgehalten werden.

Artikel vom 19.10.2005