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Ein kleines
Finale in
der »Hölle«

Schalke kontra Daum

Istanbul (dpa). In der »Hölle« von Istanbul will der FC Schalke 04 kühlen Kopf bewahren und auf internationalem Parkett weitere Reputation hinzugewinnen. Für den deutschen Vizemeister ist die Champions-League-Partie gegen den von Christoph Daum trainierten türkischen Spitzenclub Fenerbahce Istanbul ein kleines Finale.

»Das ist schon ein enorm wichtiges Spiel. Wenn wir nicht von anderen Ergebnisse abhängig sein wollen, müssen wir hier etwas holen«, betonte Schalke-Coach Ralf Rangnick nach der Ankunft.
Dass die Partie im Sükrü-Saracoglu-Stadion im Kampf um den zweiten Platz in der Gruppe E möglicherweise sogar schon vorentscheidenden Charakter hat, beweist die Tabellenkonstellation. Während die Knappen nach dem 0:1 in Eindhoven und dem 2:2 gegen AC Mailand mit nur einem Zähler am Tabellenende stehen, hat der türkische Meister nach dem 1:3 in Mailand mit dem 3:0-Heimsieg über den PSV bereits drei Punkte eingefahren. »Gegen die Schalker stehen jetzt vier bis sechs Zähler auf meinem Zettel«, erklärte der optimistische Daum.
»Es ist sicher so, dass wir deswegen etwas mehr unter Druck stehen als Fenerbahce«, betonte Rangnick, und Teammanager Andreas Müller erklärte: »Wenn wir verlieren, sind wir wahrscheinlich raus aus dem Rennen.«
Personell kann Rangnick aus dem Vollen schöpfen. Sowohl Marcelo Bordon als auch Mladen Krstajic haben ihre kleineren Blessuren aus dem Spiel gegen Bayern München (1:1) überwunden. Sicher ist, dass Hamit Altintop erstmals seit Wochen wieder in die Startformation rückt. »Hamit wird von Anfang an spielen. Das kann ich bestätigen«, sagte Rangnick, der sich auch die Option offen hält, mit nur einer Sturmspitze (Sören Larsen) zu agieren. Das sei »eine Überlegung«, sagte er. Wahrscheinlich aber erhält der formschwache Kevin Kuranyi noch eine Chance.
Besonders fiebert der türkische Nationalspieler Altintop seinem Einsatz in der Heimat entgegen. Noch vor elf Tagen schlug er an selber Stelle mit der Türkei die deutsche Elf mit 1:0. Altintop warnte seine Kollegen: »Wir kommen in einen Hexenkessel. Da müssen wir von der ersten Minute an voll konzentriert spielen.«

Artikel vom 19.10.2005