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Polizeidirektor: »Heile Welt im Kreisgebiet«

Karsten Fehring spricht im CDU-Arbeitskreis zu Lage der (Alltags)-Kriminalität


Altkreis Halle (WB). »In weiten Bereichen herrscht hier noch heile Welt.« So hat der Gütersloher Polizeidirektor Karsten Fehring im CDU-Arbeitskreis für Sicherheit die Lage der Kriminalität im Kreis Gütersloh charakterisiert. Fehring war in den Arbeitskreis gekommen, um mit den CDU-Politikern aus den Städten und Gemeinden die Sicherheitslage im Kreis zu erörtern.
Laut Fehring ist die Situation im Kreis nicht durch schwere Delikte, sondern durch Alltagskriminalität gekennzeichnet. Im Jahr 2004 gab es 22 680 Straftaten, 6 457 pro 100 000 Einwohner. Das sind deutlich weniger als auf Landesebene, wo auf die gleiche Einwohnerzahl 8 477 Straftaten kamen. In der Zahl für den Kreis Gütersloh sind alleine rund 4.000 Fahrraddiebstähle enthalten. »Die typisch geringe Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen (8,9 Prozent) wirkt sich bei diesem großen Anteil auch negativ auf die allgemeine Aufklärungsquote aus«, erklärte Fehring. Die liegt mit 48,1 Prozent im Kreis Gütersloh trotzdem leicht über dem Landesdurchschnitt von 47,9 Prozent.
In der Diskussion zeigte sich, dass das Sicherheitsempfinden schlechter ist als die tatsächliche Lage. »Dieses Gefälle ist nicht gerechtfertigt«, sagte Fehring. »Wahrscheinlich kommt es daher, dass in ruhigen Gegenden schon geringfügige Vorkommnisse zu großer Verunsicherung führen. Was in der Großstadt normal ist, ist auf dem Land häufig eine kleine Katastrophe.«
Dennoch nimmt die Polizei das Problem sehr ernst. Ein Lösungsvorschlag ist die größere sichtbare Präsenz der Polizei. Vor allem Orte, wo sich die Bürger besonders unsicher fühlen, die so genannten »Angsträume«, sollen künftig im gesamten Kreis Gütersloh noch stärker überwacht werden.

Artikel vom 18.10.2005