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Startrainer Trapattoni
hat nicht mehr viel Zeit

Stuttgart: VfB-Präsident fordert schnelle Siege

Stuttgart (dpa). Die Führungskräfte des kriselnden Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart setzen Trainer Giovanni Trapattoni unter Druck.

»Wir brauchen den Erfolg nicht erst irgendwann in ferner Zukunft. Wir müssen kurzfristiger denken, die nächsten Wochen haben entscheidende Bedeutung für uns«, sagte Präsident Erwin Staudt nach einem Krisengespräch mit dem Italiener sowie Sportdirektor Herbert Briem. Der Vereinschef reagierte auf die Ankündigung Trapattonis, man benötige zwei, drei Jahre, um wieder eine starke Mannschaft aufzubauen.
Im ersten UEFA-Cup-Gruppenspiel am Donnerstag (18.15 Uhr/ZDF) bei Stade Rennes und in der Bundesliga-Partie am Sonntag bei Bayer Leverkusen ist Trapattoni zum Erfolg verdammt. Staudt verweist zwar auf laufende Verträge (»Die werden erfüllt«), doch der Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Hundt hatte schon vor Wochen darauf hingewiesen, dass Fußball »ein schnelllebiges Geschäft ist«.
Nachdem der VfB im Sommer Matthias Sammer (Vertrag bis 2007) entlassen hatte, würde ihn eine Trennung von Trapattoni nicht so teuer zu stehen kommen: Für den 66-Jährigen würden als Abfindung nur drei Monatsgehälter fällig werden. »Trap« hat allerdings auch einen teuren Betreuerstab - unter anderem mit Ex-Weltmeister Andreas Brehme.
Staudts Coup, den erfolgreichsten Vereinstrainer zu holen, hat sich als Flop erwiesen - wenn »Trap« kein Wunder gelingt. »Jeder weiß, dass wir einen Punkt erreicht haben, an dem wir die Entwicklung umkehren müssen. Die Schmerzgrenze ist erreicht«, meinte der VfB-Präsident. Staudt nimmt die Spieler in die Pflicht, doch klar ist: »Der Trainer muss dafür sorgen, dass der Laden läuft«.

Artikel vom 18.10.2005