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Erst Arbeit, dann das
Vergnügen

Deutscher Brasilianer

Bielefeld (WB/tip). Seit sieben Jahren spielt Marcio Borges schon als Profi Fußball in Deutschland. Kein Wunder, dass der 32 Jahre alte Brasilianer inzwischen fast wie ein Einheimischer über die Lieblingssportart seines Gast- und seines Heimatlandes spricht, wenn er denn mal spricht.

Gut gearbeitet habe man in den vergangenen Wochen, meinte der Innenverteidiger, der seit 1999 für Arminia Bielefeld spielt, nach dem 3:0-Sieg gegen Hertha BSC. Auch im Trainingslager sei viel gearbeitet worden, betonte Borges. Und in Zukunft? »Da müssen wir weiter an uns arbeiten.« Das hörte sich überhaupt nicht nach Rio, der Heimatstadt des Brasilianers, sondern wie das erste deutsche Fußballgebot an: Du sollst mit dem Ball arbeiten und gegen den Ball erst recht.
Dass er vor lauter Werktätigkeit das Vergnügen nicht vergessen hat, bewies die Freude über seinen ersten Treffer in der höchsten deutschen Klasse. Die stand ihm auch nach Spielschluss noch ins Gesicht geschrieben. Dass Borges die Freistoßflanke von David Kobylik einköpfte, war -Êwen wundert es - auch das Produkt harter Arbeit. »Das war einstudiert«, sagte der Torschütze, und sein Trainer Thomas von Heesen ergänzte: »Sogar am Originalschauplatz.«
Denn der DSC-Coach weiß aus eigener Profi-Erfahrung, wie wichtig es ist, optische Eindrücke der Umgebung gerade bei festen Spielabläufen einzubeziehen. »Wir müssen die Ausmaße des Stadions kennenlernen«, begründete von Heesen deshalb die wiederholten Ausflüge in die SchücoArena zum Abschlusstraining. Dort wird das Team auch künftig am Tag vor den Heimspielen anzutreffen sein: Auf mehrfaches Drängen kündigte Marcio Borges nämlich an, »weitere drei, vier Tore« in dieser Saison erzielen zu wollen. Und dafür wird er bestimmt hart arbeiten müssen -Ê an Ort und Stelle.

Artikel vom 18.10.2005