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Kobylik mit »brutalen Freistößen«

Arminias Neuerwerbungen aus Tschechien kommen immer besser in Fahrt

Bielefeld (WB/wjö). Schon Arminias ehemaliger Manager Heribert Bruchhagen hatte es gewusst: »Wenn ich neue Spieler verpflichten will, schaue ich zuerst nach Tschechien. Die Jungs sind gut ausgebildet, zuverlässig und erlernen zudem schnell die deutsche Sprache.«

Paradebeispiel Petr Gabriel: Der derzeit verletzte Bielefelder Abwehrchef ist menschlich wie sportlich ein absolutes Vorbild. Da verwundert es nicht, dass Arminia just seinen Vertrag um zwei Jahre bis 2008 verlängerte.
Trainer Thomas von Heesen und Reinhard Saftig blicken ebenfalls gern auf das östliche Nachbarland. Am Dortmunder Transfer von Jan Koller und Tomas Rosicky, mit dem die Familie Saftig befreundet ist, hatte der jetzige DSC-Sport-Geschäftsführer einst erheblichen Anteil.
Vor Saisonbeginn schwärmte von Heesen geradezu von David Kobylik. Der ehemalige tschechische U 21-Nationalspieler sei eines der hoffnungsvollsten Talente seines Landes und könne auf mehreren Positionen sehr variabel eingesetzt werden. Die Schussstärke und das vorzügliche Flügelspiel des inzwischen 24-jährigen Mannes aus Olmütz fand schon in den Testspielen während des Trainingslagers in Walchsee große Anerkennung. Pech für David Kobylik, dass er sich vor Serienbeginn einen Innenbandanriss im Knie zuzog und lange pausieren musste.
Mittlerweile kommt er aber immer besser Schwung. Beim jüngsten 3:0-Erfolg gegen Hertha BSC zählte Kobylik zu den Matchwinnern. Sehenswert waren vor allem seine raffiniert angeschnittenen Freistöße, die zu den Treffern eins und zwei durch Borges und Westermann führten. Da sparte selbst Berlins Trainer Falko Götz nicht mit Komplimenten: »Bei diesen brutalen Dingern war meine Abwehr nicht im Bilde.«
Auch im Abwehrverhalten ergänzte sich der Linksaußen großartig mit Linksverteidiger Markus Schuler. »Dieses Paar passt«, urteilte von Heesen. Als der ermüdete Mittelfeldrenner Michael Fink ausgewechselt wurde, beorderte Arminias Trainer Kobylik auf dessen defensive zentrale Position. Auch hier erfüllte der Tscheche seine Aufgabe zu hundert Prozent. »Bewunderswert, dass David das macht. Aber er braucht auch viel Zuspruch«, wies von Heesen auf die Sensibilität des »Allrounders« hin. Dritter im Bunde ist mittlerweile Radim Kucera. Der 1,88 m große Tscheche ist erstaunlich schnell in Bielefeld angekommen.

Artikel vom 18.10.2005