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Altstadt-Carree
ist Zentrale für
Internetgeschäft

Strenesse setzt auf Online-Markt

Bielefeld (sas/mm). »Man muss nach vorn blicken und die Chancen nutzen, die sich bieten«: Oliver Münchow (40), dessen Handels- und Vertriebs GmbH in Bielefeld eine der wenigen deutschen »Strenesse-Shops« betreibt, ist ins Internet gegangen. Vom ostwestfälischen Zentrum aus wird der gesamte Online-Handel der Modemarke abgewickelt.

Klar, wer Neuland betrete, müsse mutig sein, sagt Münchow. Er sieht aber gute Entwicklungschanden. »80 Prozent der Haushalte in Deutschland haben einen PC, 70 Prozent nutzen das Internet, ein Viertel kauft online.« Die Zahlen stimmen Münchow zuversichtlich, dass er mit seinem »zweiten Standbein« erfolgreich sein wird.
Das Modelabel Strenesse, das jüngst bei der New Yorker Fashionweek viel Beachtung erfahren hat, ist im fränkischen Nördlingen ansässig. Shops mit den Kollektionen, für die Chefdesignerin Gabriele Strehle verantwortlich zeichnet, gibt es in mehreren Städten Deutschlands. Der Verkauf über das Internet aber erfolgt ausschließlich vom Bielefelder Strenesse-Shop aus.
Jede Frau und jeder Mann (für den es seit 2002 eine eigene Kollektion gibt) zwischen Kiel und Garmisch-Partenkirchen finden auf der Seite mit der Adresse www.strenesse-bielefeld.de die vollständigen Kollektionen abgebildet. Und per Mausklick können Blazer, Kleid, Shirt oder Strickjacke in den Warenkorb wandern. Auf den Weg geschickt werden sie dann von Bielefeld aus, und innerhalb von drei bis vier Tagen (falls die Neuerwerbung noch aus dem Zentrallager besorgt werden muss) kann sich der modebewusste Kunde über Rock, Bluse oder Hose freuen. »Sollte ein Stück nicht passen, wird natürlich umngetauscht«, betont Shima Yarahmadi, Mitarbeiterin von Oliver Münchow. Weil viele Kundinnen aber die Marke Strenesse kennen (und schätzen), wissen sie, was ihnen passt und können quasi »blind« kaufen.
Oliver Münchow hat im Bielefelder Altstadt-Carree zusätzliche Räume angemietet, in denen das Online-Geschäft abgewickelt wird. Wenn die Einführungsphase nach seinen Vorstellungen verläuft, wird er zusätzliche Mitarbeiter einstellen.
Das Unternehmen Strenesse wurde 1949 als Kostüm- und Mantelfabrik von der Familie Strehle gegründet. Gerd Strehle trat nach seinem Studium an der Universität Köln 1967 in das Unternehmen ein, Gabriele Strehle kam sechs Jahre später hinzu: nach einer Maßschneiderlehre und dem Studium an der Münchner Modeschule. Wenige Jahre später wurde sie Chefdesignerin, und Strenesse - eine Zusammenziehung von »Strehle« und dem französischen »jeunesse« steht seitdem für einen weiblichen Business-Stil.Strenesse zählt heute 500 Mitarbeiter, davon 250 in Deutschland. Der Konzernumsatz lag 2002/03 bei rund 95 Millionen Euro.

Artikel vom 19.10.2005